In einer aktuellen Studie nennen Unternehmen ihre wichtigsten IT-Ziele für 2022, wie sie derzeit Probleme und Aufgaben angehen und was das neue Geschäftsjahr für ihre Sparte bereithält. Drei Trends sind dabei besonders wichtig.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.

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Die Unternehmensberatung Capgemini hat Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung zu den IT-Trends des Jahres 2022 befragt. 195 Fach- und IT-Verantwortliche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Studie teil. Das Ergebnis: Im laufenden Geschäftsjahr geht es für Unternehmen und Behörden vor allem um die Orientierung an den Bedürfnissen der Kunden und Bürger.

Das sind 2022 die wichtigsten Ziele der IT-Abteilungen

Nannten in der Vorgängerstudie noch 29 Prozent der Befragten die „Orientierung am Kunden“ als wichtigstes Ziel ihrer IT-Abteilungen, sind es in der aktuellen Ausgabe rund 55 Prozent. Damit liegen die Bedürfnisse der Kunden noch vor der Erhöhung der Effizienz (49 Prozent), der Verkürzung der Entwicklungszeit neuer Produkte, den Dienstleistungen (46 Prozent), der Verbesserung der Informationsauswertung und -nutzung (37 Prozent), dem Ausbau digitaler Plattformen (37 Prozent), der Reduzierung der Kosten (27 Prozent) und der Erhöhung der Datensicherheit.

Die wichtigsten Ziele und Tends der IT im Jahr 2022.

Technologische Lösungen sollen die Unternehmen voranbringen

Der Umfrage nach begegnen die Betriebe viele ihrer aktuellen Probleme und Aufgaben mit intelligenten Technologien. Der Einsatz solcher Lösungen habe in den vergangenen 12 Monaten stark zugenommen. Inzwischen setzen 35,5 Prozent der befragten Unternehmen Künstliche Intelligenz (KI) „intensiv“ oder „sehr intensiv“ ein – im Vorjahr waren es noch 15,6 Prozent. Die Gründe für den Anstieg lägen zum einen in technologischen Fortschritten, aber auch in neuen Prozessen für Entwicklung und Betrieb.

Und dies hat offenbar zu einer höheren Erfolgsquote geführt: Stuften im Vorjahr 30,4 Prozent der KI-Anwender aus der Wirtschaft ihren Erfolg als „hoch“ oder „sehr hoch“ ein, sind es jetzt 38,1 Prozent.

Zudem haben mehr als die Hälfte der untersuchten Firmen ihren Bestell- und Bezahlvorgang digitalisiert. Viele Betriebe nutzen mittlerweile auch Customer Journey Analytics und richten ihre Entscheidungen darauf aus. Auch der Aufbau automatisierter Service-Angebote wird vorangetrieben.

Die Nutzung intelligenter Technologien werde nach Prognose der Studienautoren in den kommenden zwei Jahren weiter steigen. Besonders groß werde der Zuwachs von Anwendern in den Bereichen Empfehlungssysteme (ein Zuwachs von 142,9 Prozent nach zwei Jahren), Personalisierung (120,5 Prozent), Qualitätsmanagement (116,9 Prozent), Lieferkettenoptimierung (109,6 Prozent) und der Analyse des Tagesgeschäftes (105,6 Prozent) sein.

Gelingen Emissionseinsparungen durch IT-Lösungen?

Zu den Aufgaben und Problemen, mit denen die Wirtschaft intelligente Technologien zu lösen sucht, gehört die Reduktion von Treibhausgasemissionen. Fast 71 Prozent der befragten Unternehmen gab das Ziel an, die jährlichen Emissionen bis 2026 zu reduzieren – durchschnittlich um fast 37 Prozent. Diesen Wert hält die überwiegende Mehrheit auch für realistisch.

Fast die Hälfte aller Daten nicht organisationsweit verfügbar

Doch damit derlei IT-Technologien wirken, brauche es Daten, wie die Autoren der Studie betonen – und zwar in ausreichender Menge und Qualität. Das Problem: Im Schnitt sind nur etwas mehr als die Hälfte aller Unternehmensdaten in allen Abteilungen der Organisationen verfügbar. Die andere Hälfte unterliege bei rund 63 Prozent der Befragten gesetzlichen und bei rund 62 Prozent internen Beschränkungen – wie beispielsweise dem Datenschutz oder Sicherheitsmaßnahmen. Daher werde sie nur einer begrenzten Anzahl von Anwendern zur Verfügung gestellt.

In den vergangenen Jahren habe die Wirtschaft in diesem Bereich zwar große Fortschritte erzielt, wie es in der Studie heißt. Jedoch sei dabei die Skalierung vernachlässigt worden. Dazu gehöre der Umgang mit Datenquellen, Anwendungsfällen, Nutzern und der Veränderung des Marktes. Man rät den Unternehmen, über eine dezentral organisierte, skalierbare Datenlandschaft nachzudenken.

Die Informationstechnologie steht schon bald im Sturm des Demografiewandels

Aber: Für die Zukunft passabel aufgestellt zu sein, wird vielen Unternehmen wohl schon bald zur Sorge: Laut der Untersuchung werden in den kommenden zehn Jahren rund 23 Prozent der IT-Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Und so steigt der Anteil der befragten Chief Information Officers, die wegen des Fachkräftemangels negative Auswirkungen fürchten, um fast 16 Prozent (52 Prozent). Die größten Sorgen der Befragten hierbei sind der Verlust von Know-how sowie eine Verschlimmerung des Fachkräftemangels.

Ein Problem – denn die Chief Information Officers sagen voraus, dass die strategische Bedeutung der IT-Sparte deutlich steigen und die Abteilungen wachsen werden. Sie würde etwas mehr Spezialisten als Generalisten beschäftigen sowie mehr Menschen verschiedener Nationalitäten. Die Arbeit werde komplexer und agiler, aber auch häufiger im Homeoffice und von Software-Robotern erledigt. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen werde zunehmen.

Auf diese Technologien und Methoden setzen die IT-Fachleute

Besondere Wichtigkeit messen die Studienteilnehmer in diesem Jahr folgenden Technologien und Methoden bei:

  • Container-Technologie,
  • Sicherheitskonzept Zero Trust,
  • Machine Learning,
  • Schutz vor Bedrohungen durch IoT-Geräte sowie
  • Open APIs.

Die Ansätze, auf die IT-Experten kaum Geld verwetten, sind derzeit:

  • Virtual & Augmented Reality,
  • Distributed-Ledger-Technologie,
  • Graphdatenbanken,
  • dezentrale Anwendungen sowie
  • Quanten-Computing.

Die Aufsteiger der IT-Szene

An Bedeutung gewinnen zudem Mobile Wallets – sie können etwa bei Zahlungsverfahren, beim Ticketing oder der Zugangskontrolle eingesetzt werden. Auch das Natural Language Processing, AIOps, Robotic Process Automation und das Event Stream Processing zählen unter IT-Fachleuten immer mehr.

Besonders viele Projekte sind laut Studienautoren derzeit in den Bereichen Machine Learning, RPA, Preventive und Predictive Maintenance, Open APIs, Low-Code-App-Plattformen sowie Zero Trust geplant.

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