Ein Drittel aller Banken, Unternehmen und IFNs nutzt noch eine Internet-Suchmaschine zur Überprüfung von Handels- und Exportbestimmungen – statt automatisierter Software. Das zeigt eine aktuelle Studie. Dabei können teure Fehler passieren.
Eine aktuelle Umfrage des Software-Herstellers Accuity zeigt, wie unterschiedlich Banken, Unternehmen und Nichtbankenfinanzinstitute (IFNs) die Compliance von Handels- und Exportbestimmungen handhaben. Demnach würden zwei Drittel der Befragten Internet-Suchmaschinen nutzen, um sich über Handels- und Exportbestimmungen zu informieren statt auf automatisierte Software zu setzen.
Übersehene Warnsignale, falsche Entscheidungen
Bei der manuellen Nachverfolgung bestehe laut Studienautoren jedoch die Gefahr, dass Unternehmen Warnsignale übersehen und in der Folge falsche Entscheidungen treffen könnten, ob ein Geschäft genehmigt werden soll. Dadurch würden sie sich einerseits unnötigen Risiken aussetzen und andererseits möglicherweise Gelegenheiten verpassen, an sicheren und rechtmäßigen Geschäftsvorgängen teilzunehmen.
Zudem seien Anbieter von Handelsfinanzierungen sowie Versicherer, Logistikunternehmen und andere an internationalen Lieferketten Beteiligten dafür verantwortlich, die Parteien und Güter, die an ihren Transaktionen und Sendungen beteiligt sind, mit der gebotenen Sorgfalt zu prüfen. Dazu gehöre die Überprüfung der Legitimität des Kunden und aller der Transaktion zugehörigen Parteien, die Überprüfung auf Güter mit doppeltem Verwendungszweck oder kontrollierte Güter (z. B. solche, die einen militärischen Zweck haben könnten) und die Sicherstellung, dass Gelder und Güter nicht an einen sanktionierten Ort gehen oder von dort kommen.
Weitere Ergebnisse der Studie
Im Folgenden werden einige weitere wichtige Ergebnisse der Studie vorgestellt:
Compliance wird nicht immer von einem speziellen Team überwacht
Banken überwachen die Compliance von Handelsbestimmungen meist durch eine spezielle Compliance-Funktion. Nichtbanken-Finanzinstitute handhaben es als Teil des KYC-Prozesses und Unternehmen als Teil einer zentralen Compliance-Funktion oder eines allgemeinen operativen Teams.
Screening nach mehreren Variablen ist beschränkt
Rund 90 Prozent der befragten Banken überprüfen fünf oder mehr Datenpunkte, einschließlich Sanktionen, Waren, Schiffsnamen und eigentliche wirtschaftliche Eigentümer (UBOs). Nur ein Drittel der Nichtbanken tut das ebenfalls.
Herausforderungen durch veränderte Bestimmungen
Die größten Herausforderungen für Banken und Unternehmen bestehen darin, mit den sich schnell ändernden Bestimmungen und den steigenden Erwartungen Schritt zu halten. NBFIs empfinden dokumentenlastige Prozesse als die größte Belastung.
Geplante Effizienzsteigerungen
Sechzig Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie Investitionen in die Systemintegration/Interkonnektivität planen. 74 Prozent wollen den Datenaustausch und die Transparenz verbessern.
Compliance als Vorteil
Hauptnutzen der Compliance von Handelsbestimmungen sind Wettbewerbsvorteile. Die Unternehmen berichteten, dass sie sich weniger um die Geldbußen sorgen, sondern vielmehr den Geschäftsablauf durch ein intelligenteres Lizenzmanagement verbessern wollen.
Infografik: Compliance von Handels- und Exportbestimmungen
Die folgende Infografik zeigt wichtige Ergebnisse der Studie und erläutert, wie unterschiedlich Banken, Unternehmen und Nichtbanken-Finanzinstitute die Compliance von Handels- und Exportbestimmungen handhaben:
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