Unternehmen und der Megatrend nachhaltige Finanzierungen

Sustainable Finance etabliert sich

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Eine Studie zeigt: Geht es um Investorengelder, ist Sustainable Finance ein heißer Trend: Banken, Ratingagenturen und Investoren treiben das Thema Nachhaltigkeit voran. Dennoch bleiben klassische Aspekte bei der Bewertung von Unternehmen dominant.

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Unternehmensvertreter setzen in Gesprächen mit Investoren vermehrt auf das Thema Nachhaltigkeit.  CFOs und Treasury-Abteilungen passen entsprechend des Buzzwords „Sustainable Finance“ ihre Finanzierungsstrategie an. Das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Aktieninstituts und der Börse Stuttgart, für die Finanzverantwortliche börsenorientierter deutscher Unternehmen befragt wurden.

Demnach hatten 95 Prozent der befragten Unternehmensvertreter bereits mit Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensfinanzierung zu tun. Auch Banken, Ratingagenturen und Investoren tragen das Thema an die Verantwortlichen in den Unternehmen heran, fordern Nachhaltigkeit ein.

Die Latte liegt hoch

Die Anforderungen an Unternehmen, die mit Nachhaltigkeit bei Investoren punkten wollen, sind hoch. Bürokratie und der Aufwand, der mit dem Reporting einhergeht, halten viele Verantwortliche noch davon ab, ihre Möglichkeiten in diesem Bereich zu nutzen. Neun von zehn Finanzverantwortlichen gaben in der Befragung an, dass die Reporting-Prozesse aufwendiger sind als bei der traditionellen Finanzierung.

Unternehmen, die bisher noch kein nachhaltiges Finanzierungsinstrument nutzten, gaben als hauptsächliches Hindernis die zusätzlichen Kosten an. Sie betonten die Notwendigkeit messbarer Kostenvorteile von nachhaltigen Finanzierungen für die Entscheidungsfindung.

ESG-Regulierung muss praxisnäher werden

Man brauche nun die richtigen politischen Impulse, um Sustainable Finance in Deutschland praxisorientierter zu gestalten, heißt es von den Studienautoren. Es fehlten marktweite Kriterien, die Finanzinstrumente als nachhaltig einordnen, Orientierung geben und Vergleichbarkeit herstellen. Hier sei die Politik gefordert, einheitliche und verlässliche Standards zu etablieren und die Transparenz für Unternehmen und Anleger zu erhöhen.

Und tatsächlich: Mehr als zwei Drittel der Finanzverantwortlichen wünschen sich, dass der Dokumentationsaufwand bei nachhaltigen Finanzierungsinstrumenten verringert wird. Rund 90 Prozent fordern, dass Finanzinstrumente auch dann als nachhaltig qualifiziert werden, wenn sie auf die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens abstellen.

Klassische Aspekte weiter dominant

Im Austausch mit Investoren dominiert unter den Nachhaltigkeitsthemen vor allem der Aspekt Umwelt. Dann aber folgt bereits wieder ein klassischer Aspekt der Beurteilung: gute Unternehmensführung. Auch Vermögens- und Ertragslage bleiben relevant: 58 Prozent der befragten CFOs und Treasury-Abteilungen geben an, dass bei Gesprächen mit Investoren die klassischen Finanzthemen und Kennzahlen weiterhin im Vordergrund stehen.

ESG-Regulierung muss praxisnäher werden

Die Studie zeigt auch, wie die Regulierung nachhaltige Finanzierung beeinflusst. Mehr als zwei Drittel der Finanzverantwortlichen wünschen sich, dass der Dokumentationsaufwand bei nachhaltigen Finanzierungsinstrumenten verringert wird. Fast 90 Prozent fordern, dass Finanzinstrumente auch dann als nachhaltig qualifiziert gelten, wenn sie auf die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens abstellen.

Stärkung für die Zukunft

Unternehmen sollten nachhaltige Finanzierung auch als Stärkung ihrer Zukunftsfähigkeit verstehen, so die Studienautoren. Denn es sei absehbar, dass Kunden, Partner sowie Regulatoren in Deutschland und Europa künftig immer größeren Wert auf Nachhaltigkeitskriterien legen werden.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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