Unternehmen müssen deutlich mehr CO2 einsparen

Maßnahmen zur Realisierung von Netto-Null

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Eine Studie analysiert die globalen Dekarbonisierungsziele von Unternehmen. Sie zeigt, wie viele der weltweit größten Unternehmen Netto-Null-Ziele angekündigt haben, in welchem Jahr diese Unternehmen diese umsetzen wollen und wie sie positioniert sind, um sie zu erreichen.

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Einen eigenen Beitrag zur Rettung des Weltklimas zu leisten ist inzwischen auch für viele Unternehmen ein wichtiges strategisches Ziel geworden. Inmitten globaler wirtschaftlicher, politischer und ökologischer Umbrüche haben sich mehr Unternehmen als je zuvor öffentlich dazu verpflichtet, bis 2050 ihren Kohlenstoffausstoß weitgehend zu reduzieren.

Die Unternehmensberatung Accenture hat eine Bestandsaufnahme der globalen Netto-Null-Ziele von Unternehmen veröffentlicht. Die Studie analysiert Verpflichtungen zur Emissionsreduzierung sowie Daten der 2.000 größten Unternehmen weltweit. Das Ergebnis zeigt: Zwar setzen sich immer mehr Unternehmen in allen Regionen der Welt Dekarbonisierungsziele, doch deren Erreichung ist eine ganz andere Herausforderung. Inflation, Engpässe in den Lieferketten und der Fachkräftemangel schaffen ein zusätzlich schwieriges Umfeld für Investitionen und Maßnahmen.

Netto-Null liegt für viele Unternehmen in weiter Ferne

Der Analyse zufolge haben sich 34 Prozent der weltweit größten Unternehmen (in Deutschland 36 Prozent) zu Netto-Null-Emissionen bis 2030 verpflichtet. Darüber hinaus planen 84 Prozent der Unternehmen, Investitionen in ihre Nachhaltigkeitsinitiativen bis Ende 2022 zu erhöhen.

Trotz der eingegangenen Verpflichtungen sind aktuell nur sieben Prozent der Unternehmen auf dem Weg, diese tatsächlich zu erreichen. Verschiebt man die Ziele auf 2050, erhöht sich dieser Anteil nur geringfügig auf acht Prozent.

93 Prozent der Unternehmen werden ihre Ziele verfehlen, wenn sie die Geschwindigkeit der Emissionsreduzierung bis 2030 nicht mindestens verdoppeln. Selbst in einem Szenario, in dem die Unternehmen die Emissionsreduzierung in den Jahren bis 2030 auf das Doppelte und danach auf das Dreifache der derzeitigen Raten beschleunigen, würden 59 Prozent der Unternehmen ihre Ziele bis 2050 – also innerhalb der Frist, die als notwendig erachtet wird, um die katastrophalen und unumkehrbaren Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden – nicht erreichen.

Notwendige Maßnahmen zur Realisierung von Netto-Null

Unternehmen müssen die Quadratur des Kreises zwischen Nachhaltigkeitsverpflichtungen, Inflations- und Rezessionsdruck und der Notwendigkeit, Werte für Aktionäre und Stakeholder zu schaffen, meistern.

Um das von Wissenschaft und Wirtschaft geforderte Tempo und Ausmaß der Dekarbonisierung zu erreichen, müssen laut der Studie alle Teile eines Unternehmens einbezogen werden. Die Dekarbonisierung kann nicht ohne eine Kombination aus digitaler und physischer Technologie erfolgen.

Unternehmen müssten mehrere „Carbon Intelligence“-Fähigkeiten gleichzeitig entwickeln. Dazu müssen sie entscheidungsrelevante Kohlenstoffdaten und die daraus folgenden Erkenntnisse in ihre Systeme und Prozesse integrieren. So könnten sie finanzielle und nicht-finanzielle Ressourcen effizient einsetzen sowie ein solides Risikomanagement bei der Nutzung digitaler, biologischer und industrieller Technologien ermöglichen.

Zudem gelte es, den Nutzen marktreifer Technologien und bestimmter erneuerbarer Energien zu maximieren und gleichzeitig die Einführung bahnbrechender Lösungen wie Wasserstoff zu beschleunigen. Am wichtigsten sei jedoch die Bereitschaft, Nachhaltigkeit in alle Aktivitäten des Unternehmens einzubetten und ihren Unternehmenszweck, ihre Kultur und ihre Geschäftsmodelle neu zu definieren.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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