Im Zuge der Digitalisierung erwarten Konsumenten mehr Komfort bei Anmeldeprozessen, ohne die Sicherheit dabei zu vernachlässigen. Biometrische Lösungen gewinnen in diesem Zusammenhang an Bedeutung, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Wir erleben eine zunehmende Digitalisierung unseres Lebens. Immer mehr Unternehmen und Regierungen bieten Online-Dienstleistungen an, doch der Weg zur digitalen Transformation ist nicht immer einfach und nutzerfreundlich.
Eine neue Studie des Entrust Cybersecurity Institute untersucht die Wünsche und Einstellungen von Verbrauchern in Bezug auf Identitätsmanagement und soll Unternehmen dabei helfen, sich auf die Zukunft vorzubereiten.
Verbraucher erwarten Komfort und Sicherheit bei Anmeldeprozessen
Die Studie zeigt den wachsenden Wunsch von Verbrauchern, bei Anmeldeprozessen sicherere und komfortablere Lösungen als das Passwort angeboten zu bekommen. Nur 6 Prozent der Verbraucher halten Passwörter noch für die sicherste Anmeldemethode.
Angesichts der steigenden Zahl digitaler Dienste haben viele Menschen Schwierigkeiten, sich an ihre Passwörter zu erinnern: Laut der Umfrage setzen 51 Prozent der Befragten mindestens einmal im Monat ein Passwort zurück, während 15 Prozent dies sogar mindestens einmal pro Woche tun.
Präferenz für biometrische Lösungen
Biometrie wird zunehmend als Alternative zu den allgegenwärtigen Passwörtern betrachtet. Über die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass biometrische Lösungen sicherer sind. 53 Prozent bevorzugen den Fingerscan, gefolgt von der Gesichtserkennung (47 Prozent).
Wenn sie zwischen Biometrie und Passwort wählen müssen, entscheiden sich daher auch 74 Prozent aller Befragten bei mindestens der Hälfte aller Anwendungen für Biometrie. Ein Drittel würde sich immer für Biometrie entscheiden, sofern sie angeboten wird.
Nutzer, die sich gegen biometrische Anmeldemethoden entscheiden, führen hauptsächlich Praktikabilitätsprobleme an: Ein Drittel dieser Gruppe empfindet biometrische Verfahren als umständlicher als Passwörter. 22 Prozent gaben an, dass ihr Gerät diese Art der Authentifizierung nicht unterstützt, während 17 Prozent Sicherheitsbedenken haben.
Unklarheit bei digitalen Identitäten
Der Markt für digitale Identitäten wächst rapide und wird bis 2027 voraussichtlich ein Volumen von 70,7 Mrd. USD erreichen. Allerdings sind sich viele Verbraucher noch nicht bewusst, was genau unter einer elektronischen Identität zu verstehen ist. In einer Umfrage gaben 43 Prozent an, eine eID zu besitzen, 36 Prozent verneinten dies und 21 Prozent waren sich unsicher. Es scheint also noch Aufklärungsbedarf zu bestehen.
Nichtsdestotrotz befürworten die meisten Verbraucher das Konzept der elektronischen Identitäten. Sieben von zehn Befragten würden eine elektronische Form ihres amtlichen Ausweises verwenden, wenn diese verfügbar wäre. Als Hauptgründe wurden höherer Komfort und mehr Sicherheit genannt. Sicherheitsbedenken wurden jedoch als Hauptgrund genannt, warum einige Verbraucher den eIDs skeptisch gegenüberstehen.
Komfort gegen Daten
Gemäß der Studie stimmen die meisten Verbraucher zu, dass die Weitergabe ihrer Daten als notwendiger Kompromiss für mehr Bequemlichkeit akzeptabel ist. 74 Prozent der Befragten akzeptieren die Offenlegung persönlicher Informationen für den Zugriff auf Waren, Dienstleistungen und Anwendungen.
In Bezug auf die Speicherung oder den Besitz digitaler Identitäten sind die Befragten jedoch geteilter Meinung: 54 Prozent würden es einem vertrauten Unternehmen erlauben, ihre Online-Identität zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit zu speichern, während 46 Prozent dagegen sind und ihre digitale Identität allein besitzen möchten.
Die Meinungsverschiedenheiten der Verbraucher zu diesem Thema sind wahrscheinlich auf das Vertrauen in die Datensicherheit bestimmter Unternehmen zurückzuführen. Bei einigen Organisationen wie dem eigenen Arbeitgeber oder Finanzinstituten haben die Befragten ein hohes Vertrauen, während sie bei anderen, wie Werbetreibenden/Vermarktern und Einzelhändlern, weitaus skeptischer sind – was angesichts der zahlreichen bekanntgewordenen Datenschutzverletzungen in diesen Branchen nicht überraschend ist.
Dezentrale Identitäten als praktikable Lösung
Dezentralisierte Identitäten könnten eine zukunftsfähige Lösung darstellen, da sie sowohl Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Kontrolle als auch die Nutzerfreundlichkeit berücksichtigen. Individuen können den Zugang zu ihren Identitäten über eine App oder digitale Geldbörse verwalten und ihre persönlichen Daten direkt an der Quelle verschlüsseln. Durch diese dezentralisierte Lösung behalten Verbraucher mehr Kontrolle über ihre Daten und können den Zugriff widerrufen, falls gewünscht.
Obwohl die Implementierung dezentralisierter Identitäten derzeit noch nicht vollständig umsetzbar ist und Interoperabilitätsstandards noch fehlen, könnten sie dazu beitragen, das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen. Diese Ansätze bieten eine hochsichere Möglichkeit, persönliche Daten und Identitätsinformationen auszutauschen, ohne dass sensible Informationen preisgegeben werden. So können sich Nutzer sicherer fühlen und ihre Vertragspartner erhalten die benötigten Informationen für die Bereitstellung personalisierter Dienste.
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