Insidern zufolge will sich der Bund nach der Bundestagswahl von seinem 15,6-Prozent-Anteil an der Commerzbank trennen. Möglich wären sowohl der Verkauf an einen einzelnen Interessenten als auch eine Veräußerung über die Börse.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
Insider: Bund erwägt Verkauf seiner Commerzbank-Anteile
Der Bund könnte sich nach der Bundestagswahl von seinem 15,6-Prozent-Anteil an der Commerzbank trennen. Das wurde heute unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtet. „Dann kommt das Thema auf die Tagesordnung. Es kann deutlich schneller gehen, als viele derzeit denken“, sagten die Insider. Das Finanzministerium sondiere bereits Optionen, hieß es. Möglich wären sowohl der Verkauf an einen einzelnen Interessenten als auch eine Veräußerung über die Börse. Der Bund ist zurzeit der größte Aktionär des Geldhauses. Nach den Kursgewinnen der Commerzbank-Aktie in den vergangenen Monaten ist die Beteiligung rund 2,2 Milliarden Euro wert. In Finanzkreisen wurden 3,5 Milliarden als gewünschter Erlös für den Staatsanteil genannt. Dazu müssten die Papiere von heute etwa 11,50 Euro auf 18 Euro steigen – ein Plus von mehr als 57 Prozent. Der staatliche Bankenrettungsfonds SoFFin hatte in der Finanzkrise Aktien der Commerzbank im Wert von 5,1 Milliarden Euro übernommen. Weder das Finanzinstitut noch die Regierung wollten sich zu den Berichten äußern. An der Haltung des Bundes zu der Beteiligung habe sich nichts geändert, sagte ein Regierungssprecher. „Wir wollen für den Steuerzahler ein gutes wirtschaftliches Ergebnis erzielen.“
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
IWF: Negativzinsen sind wirksam
Negativzinsen haben sich als Instrument der Geldpolitik bewährt. Zu diesem Schluss kommt der Internationale Währungsfonds (IWF) in einer heute veröffentlichten Studie. Schlüsselzinsen unter null Prozent hätten dazu beigetragen, die Inflation anzuschieben, die Renditen am Kapitalmarkt zu drücken und manchmal auch die Währungen zu schwächen, hieß es. Die IWF-Experten hatten diese Form der Geldpolitik in Dänemark, Japan, Schweden, der Eurozone und in der Schweiz untersucht.
Blasenbildung in den USA und Kanada
In Nordamerika drohen neue Verwerfungen an den Finanzmärkten. Laut Medienberichten von heute gehen beispielsweise in Kanada die Immobilienpreise zurück. In Toronto sind sie seit April um fast 20 Prozent eingebrochen. In den USA belasten Abschreibungen auf Kreditkartenschulden die Bankbilanzen. Aufgrund von Studenten- und Autokrediten wächst zudem die Verschuldung privater Haushalte.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- Royal Bank of Scotland mit Gewinn.
- Paysafe-Übernahme perfekt.
- Erste Group mit Gewinnrückgang.
- Banca Carige will mehr Kapital einsammeln.