Die Finanzbranche hat ein tiefgreifendes Vertrauensproblem, das dringend ein Gegensteuern erfordert. Dazu muss vor allem an vier Stellen angesetzt werden.
Hintergrund
Nach einer aktuellen Studie ist in den vergangenen 12 Monaten bei mehr als jedem zweiten Bankkunden in Deutschland (58 Prozent) das Vertrauen in die Bankenbranche gesunken.
Ich werde nicht müde, hier im Bank Blog auf diese anhaltende und tiefgreifende Vertrauenskrise der deutschen Finanzdienstleister hinzuweisen. Da ich mich nicht wiederholen möchte, seien hier nur einige der bislang dazu im Bank Blog erschienenen Artikel erwähnt:
- Eigennutz überwiegt aus Kundensicht
- Banken Schlusslicht beim Vertrauen
- Vertrauensverlust: Ein deutsches Problem?!
Vertrauen ist multikausal
Wie setzt sich Vertrauen eigentlich zusammen? Die folgenden vier Faktoren sind für den Aufbau von Vertrauen von herausragender Bedeutung:
Glaubwürdigkeit = Vertrauen darauf, dass der andere weiß wovon er redet.
Zuverlässigkeit = Vertrauen darauf, dass der andere das was er sagt auch tut.
Vertrautheit = Vertrauen darauf, dass der andere mich versteht.
Eigeninteresse = Misstrauen dahingehend, dass der andere seine Interessen in den Vordergrund stellt.
Während die ersten drei Faktoren eine gleichgerichtete Wirkung auf den Aufbau von Vertrauen haben, steht der vierte Faktor in einer gegensätzlichen Beziehung.
Banken sind gefordert
An allen vier Stellen hapert es derzeit bei den meisten Banken. An allen vier Stellen müssen die Banken ansetzen, wollen sie Vertrauen (zurück)gewinnen. D.h. sie müssen Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit und Vertrautheit aufbauen und fördern und gleichzeitig Eigeninteresse abbauen bzw. vermeiden. Entscheidend ist für die Branche, Wege zu definieren, die aus diesem Abwärtsstrudel hinausführen. Dazu ist Mut, Entschlusskraft und vor allem schnelles Handeln erforderlich.
Diskutieren Sie mit
Wie ist Ihre Meinung zum Vertrauensthema? Was tun die Banken aus Ihrer Sicht bislang und was müssten/sollten sie noch tun?