Deutschland ist an vielen Stellen noch immer ein Bargeldland. Ein aktuelles Positionspapier untersucht die Effekte des digitalen Bezahlens für Verbraucher, Gewerbe und Gesellschaft und zeigt Vergleiche mit anderen europäischen Ländern auf.
Viele der unlängst erschienenen Studien und Umfragen zeigen einerseits, dass immer mehr Deutsche kontaktlos bezahlen, andererseits Bargeld noch immer das beliebteste Zahlungsmittel ist. Ein möglicher Grund, dass die Entwicklung nicht schneller voranschreitet, liegt darin, dass es immer noch Geschäfts gibt, die ausschließlich Barzahlung akzeptieren. Und dies, obwohl 89 Prozent der Deutschen grundsätzlich auf Kartenzahlung Wert legen und 39 Prozent bereits ein Geschäfts verlassen oder gar nicht erst betreten haben, weil ausschließlich Bargeld akzeptiert wurde.
Der Digitalverband Bitkom ist daher der Auffassung, dass Deutschland bei der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs im europäischen Vergleich den Anschluss verliert. Trotz der sich ändernden Bezahlgewohnheiten in Deutschland, würden zu viele Gewerbe, Geschäfte und Behörden digitale Zahlungsmethoden (noch) nicht akzeptieren. Dies schränke die Wahlfreiheit der Kunden beim Bezahlen ein.
Echte Wahlfreiheit beim Bezahlen
In einem aktuellen Positionspapier fordert der Verband daher einen Eingriff der Politik für eine echte Wahlfreiheit beim Bezahlen. Die flächendeckende Ausweitung digitaler Bezahlmethoden sei ein Katalysator, der die Digitalisierung Deutschlands insgesamt vorantreiben könne.
So sollten sämtliche Verkaufsstellen mindestens eine digitale Bezahlmethode als gleichwertige Alternative zum Bargeld anbieten. Gleichzeitig dürften keine Mindestbeträge beim digitalen Bezahlen mehr vorgegeben werden.
Händler und Gewerbetreibende sollten zudem Steueranreise erhalten, um die die Einführung eines breiten digitalen Zahlungsangebots zu beschleunigen. In anderen europäischen Ländern hätten solche Maßnahmen messbare Erfolge erzielt.
Effekte digitaler Bezahlmethoden für Wirtschaft und Gesellschaft
In dem Positionspapier werden sowohl die Effekte digitaler Bezahlmethoden auf Wirtschaft und Gesellschaft als auch die Erfahrungen anderer europäischer Länder aufgezeigt. So seien digitale Transaktionen nicht nur schnell und transparent, etwa durch eine sofortige Auflistung in der Bezahl-App. Sie sind durch PIN, Zwei-Faktor-Authentifizierung und Transaktionslimits auch besonders sicher.
Gewerbetreibende und Händler würden zudem von einer höheren Kundenbindung profitieren, denn bereits heute würden viele Verbraucher Orte meiden, an denen sie nicht digital bezahlen können.
Auf gesellschaftlicher Ebene trage digitales Bezahlen zu mehr Steuergerechtigkeit bei, da es Steuerhinterziehung und die Schattenwirtschaft erschwert. Zudem habe digitales Bezahlen einen positiven Einfluss auf das Klima, da Bargeldtransaktionen im Vergleich durchschnittlich 5,9-mal mehr CO2-Emissionen verursachen.
Erfahrungen in anderen europäischen Ländern
Das Positionspapier beschreibt auch die Erfahrungen aus verschiedenen europäischen Ländern, darunter Belgien, Tschechien, Polen, Rumänien und Italien, hinsichtlich der Regulierung digitaler Zahlungsmethoden und der begleitenden politischen Maßnahmen.
In Italien wurde beispielsweise eine Pflicht zur Akzeptanz digitaler Zahlungen unter Androhung von Geldstrafen eingeführt. Gleichzeitig erhielten kleinere Gewerbetreibende Steuererleichterungen auf Umsätze, die über digitale Zahlungsmethoden erzielt wurden.
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