Seit der Corona-Pandemie hat sich die Anzahl Podcasts explosionsartig erhöht. Immer mal wieder werde ich gefragt, warum es nicht auch einen eigenen regelmäßigen Podcast des Bank Blog gebe. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach…
Im April 2019 verkündete Apple, dass es 700.000 einzigartige Podcasts in iTunes gibt. Dann kam die Corona-Pandemie. Allein im Jahr 2020 wurden über eine Million neue Podcasts gestartet. Heute spricht Apple von 2,5 Millionen Podcasts auf seiner Plattform. Und es gibt noch zahlreiche weitere Plattformen. Derzeit gibt es rund 150 Millionen Podcast-Episoden. Auch ich hatte schon das Vergnügen beim einen oder anderen Podcast als Gast dabei sein zu dürfen.
Viele dieser neuen Podcasts stammen von Vermarktern. Einige Marken haben sich entschieden eigene Podcasts aufzubauen, nachdem sie auf anderen Podcasts vertreten waren. Auch Agenturen starteten reihenweise ihre eigenen Podcasts.
Doch kaum jemand hört zu
Dem rasanten Wachstum steht ein zurückhaltender Markt gegenüber. Die Hälfte der Podcast-Episoden hat sieben Tage nach ihrer Veröffentlichung nur 32 Hörer, berichtet Buzzsprout. Nur ein Viertel aller Podcast-Episoden hat mehr als 112 Hörer. Das oberste eine Prozent hat gerade mal durchschnittlich 5.097 Hörer. Beliebt bei den Hörern sind allerdings vor allem Prominente aus dem TV-Umfeld und Unterhaltungsthemen, wobei Verbrechen eine besonders herausragende Rolle einnehmen.
Auch viele B2B-Podcasts – zumal in der Finanzbrache – fristen ein Nischendasein.
Jüngste Untersuchungen von Listen Notes haben ergeben, dass die Zahl der neu gestarteten Podcasts im Jahr 2022 um 80 Prozent zurückgegangen ist. Gleichzeitig berichtet Edison Research, dass die Hörerzahlen nach den letzten Jahren des Wachstums stagnieren.
Nur Schall und Blendwerk?
Es bewahrheitet sich wieder mal die alte Vertriebsweisheit „Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“. In einer Welt, in der mehr Podcasts veröffentlicht werden, als jemand in seinem Leben jemals anhören kann, muss deren Inhalt mehr als nur fesselnd sein, um Hörer anzuziehen und zu halten.
Wie bei allen Kommunikationskanälen gilt auch bei Podcasts: Der Kunde entscheidet, ob er ihn akzeptiert und annimmt oder nicht. Und Kanäle wollen gepflegt werden. Kontinuierlich und nachhaltig.
Darum gibt es keinen Bank Blog Podcast
In einer Medienwelt, in der exponentiell wachsende Mengen an Inhalten auf unsere begrenzte menschliche Fähigkeit treffen, diese zu konsumieren, reicht es nicht aus, einfach einen neuen Kanal hinzuzufügen.
Ich denke, jeder muss sich immer wieder fragen: Wie sind wir wirklich einzigartig? Beim Bank Blogs ist der USP die über einen langen Zeitraum konstant hohe Qualität der Beiträge. Das ist nicht nur das eindeutige Feedback der monatlich bis zu 50.000 Leser sondern auch das von Wettbewerbern.
Es gilt, die bestehende Qualität zu halten und nicht sich zu verzetteln. Der Volksmund sagt: Man kann nicht auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Eine andere Weisheit spricht davon, dass der Tag nur 24 Stunden habe. Darum gibt es keinen Podcast des Bank Blogs.