Was Darwin schon wusste!

Agilität ist der Schlüssel zum Überleben, auch für Banken

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Hat Charles Darwin das Schicksal der Banken tatsächlich vorausgesehen, als er über die Theorie der biologischen Evolution sprach? Laut Darwin überlebt weder die stärkste Spezies, noch die intelligenteste. Sondern diejenige, die sich am besten an Veränderungen anpassen kann.

Agilität und die Zukunft der Banken und Sparkassen

Agilität ist wichtig für eine erfolgreiche Zukunft von Banken und Sparkassen.

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Dies spiegelt genau die Situation von Banken wieder. Agilität ist eines der Schlüsselwörter für Banken, die zukunftssicher werden wollen. Doch dazu ist eine Anpassung der vorhandenen IT-Systeme notwendig. Outsourcing kann dabei eine wichtige Rolle spielen, um die Einführung neuer digitaler Plattformen und Mehrwertdienste durch die Banken zu fördern.

Digitale Bankensysteme der Zukunft unterstützen

Eine der Herausforderungen für Banken besteht im Gegensatz zu FinTechs darin, dass sie sich mit technischen Einschränkungen konfrontiert sehen. Banken neigen dazu, mit alten Systemen zu kämpfen, sodass die Infrastruktur nicht ausreicht, um das digitale Bankensystem der Zukunft zu unterstützen.

Banken sind oft noch in voneinander getrennt agierenden Silos aufgebaut. Ein Grund dafür ist, dass jeder Kanal – online und offline – seine eigene Abteilung hat. Diese Silos sind im Grunde genommen kleine Inseln, die unabhängig voneinander funktionieren. Da Kunden eine Bank über verschiedene Kanäle kontaktieren, kann dies zu längeren Bearbeitungszeiten, geringerer Effizienz und letztlich geringerer Kundenzufriedenheit führen.

Viele Banken verknüpfen jedoch immer noch neue Daten mit den bestehenden Produkt- und Prozesssilos, anstatt eine neue Infrastruktur aufzubauen. Dies bedeutet einen Rückschlag im Markt, da die bestehende Software kontinuierlich aktualisiert werden muss und führt in der Folge auch zu höheren Kosten. Darüber hinaus schadet es der Innovationsfähigkeit der Bank. Denn es ist schwierig, eine korrekte Datenanalyse durchzuführen, wenn die Kanäle nicht richtig integriert sind. Die Datenanalyse ist für die Entwicklung von Dienstleistungen sowie für die Einhaltung neuer Vorschriften jedoch notwendig.

Effizienz, Skalierbarkeit und Kostensenkung sind gefragt

Veraltete Systeme erschweren es Banken außerdem auch, Kundenbeziehungen über Front-End-Services zu pflegen. Wobei sie hier sowohl mit Fin- als auch BigTechs (wie Alipay oder Amazon) um die Aufmerksamkeit der Endnutzer konkurrieren. Auf der anderen Seite steht das Backend unter Druck, weil mehr Effizienz, Skalierbarkeit und Kostensenkung gefragt sind. Die Geschwindigkeit, mit der Transaktionen unter anderem über Instant- und Mobile-Zahlungen abgewickelt werden, erfordert zwischen Front- und Backend einen engeren Kontakt als je zuvor. Wenn Banken wettbewerbsfähig und relevant bleiben wollen, anstatt nur konform zu sein, müssen sie einen Weg finden, diese Systeme zu aktualisieren und zu erweitern. Damit steigt auch die Effizienz und der enorme Wert der Transaktionsdaten durch neue digitale Technologien kann richtig genutzt werden.

Dazu bedarf es einer modernen und standardisierten Zahlungsverarbeitungsplattform, die schnell, flexibel, skalierbar und transparent ist. Diese Plattform soll auch dazu beitragen, wertvolle Informationen aus Daten zu extrahieren und Transaktionsvolumina kostengünstiger zu verwalten. Die Aktualisierung der Zahlungsplattform ist ein großer Aufwand, der erhebliche Änderungen an der gesamten IT-Infrastruktur einer Bank erfordert. Aus diesem Grund sollten sich die Banken Zeit nehmen, über ihr gegenwärtiges und zukünftiges Geschäft nachzudenken. Danach können sie entscheiden, ob sie diese Anpassungen selbst entwickeln oder eine Lösung von einem spezialisierten Drittanbieter nutzen wollen. Die Partnerschaft und das Outsourcing der Wartung und Verarbeitung des Backend-Systems wäre die dritte Option.

Silos können auf einer Plattform zusammengeführt werden

Die Standardisierung und die Zusammenführung mehrerer Silos wären konkrete Schritte, die Banken bereits jetzt realisieren könnten. Während es einen echten Bedarf an einer neuen Infrastruktur für Sofortzahlungen gibt, verlangen auch andere Zahlungsarten Änderungen in der Infrastruktur. So werden beispielsweise sowohl dringende Zahlungen in Europa als auch internationale Zahlungen über SWIFT in Zukunft auf ISO 20022, einem internationalen Standard für den Austausch von Finanzdaten, basieren.

Da dieser Messaging-Standard bereits für SEPA-Zahlungen entwickelt wurde, ist es sinnvoll, diesen auch für dringende und internationale Zahlungen zu nutzen. Multi-Währungs- und SEPA-Zahlungen überschneiden sich, da sie beide grenzüberschreitende Zahlungen darstellen können. Darum ist es viel effizienter und kostengünstiger, diese Silos zusammenzuführen. Gleichzeitig weisen SEPA-Zahlungen und Sofortzahlungen auch Gemeinsamkeiten auf: Sie haben die gleichen Messaging-Standards, die gleichen Umsetzungsfristen für Regeländerungen und den gleichen Schemainhaber. Sie lassen sich daher auch in einer Infrastruktur kombinieren.

Schließlich ist es nachteilig, mit vier Systemen oder Silos zu arbeiten. Ein Beispiel: Ein Kunde ruft eine Bank an, nachdem er eine Transaktion durchgeführt hat, nur um zu überprüfen, ob seine Gelder angekommen sind. Aber die begünstigte Bank behauptet, dass sie das Geld nicht erhalten hat. In diesem Fall muss die Transaktion in vier verschiedenen Systemen geprüft werden. Das ist ineffizient und frustriert den Kunden.

Im Einklang mit Darwins Theorie

Um dieses Problem zu lösen, ist Outsourcing eine Option. Aber dahinter verbirgt sich ein mehrjähriges Projekt, denn der Aufwand für Banken ist groß. Doch am Ende muss jede Bank agiler werden. Denn wenn sich die Banken nicht anpassen, ist das Risiko hoch, dass sie ins Abseits geraten und nicht überleben werden – entsprechend Darwins Theorie der biologischen Evolution.

Über den Autor

Thomas Feiler

Thomas Feiler leitet das Produktmanagement für den Zahlungsverkehr der equensWorldline SE. Der Verantwortungsbereich umfasst alle Produkte und Dienstleistungen im Zusammenhang mit zum Beispiel Clearing und Settlement, Back-Office Processing, PSD2, Mobile Payments, e-Identity. Des Weiteren ist er im EPC ESTF und in verschiedenen Gremien der EZB aktiv und ein Board-Mitglied in der EACHA.

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