„Shitstorm“ war der Anglizismus des Jahres 2011 und ist der Alptraum eines jeden Social Media Managers. In ersten Teil der fünfteiligen Serie über Social Media Krisen geht es darum, was einen Shitstorm ausmacht.
Hintergrund
Unlängst hat der Branchenverband Bitkom herausgefunden, dass viele Unternehmen nur unzureichend auf Shitstorms in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter vorbereitet sind. Die Mehrheit hat nach dieser Untersuchung keinen Notfallplan in petto.
Doch was genau ist eigentlich ein solcher Social Media Sturm? Mitunter reicht schon die Erwähnung des Begriffs, um vor allem bei Vorständen Perlen von Angstschweiß zu provozieren und Social Media entweder ins Abseits zu stellen oder vermeintlichen Gurus nicht mehr von den Lippen zu weichen. Dabei wäre etwas mehr Sachlichkeit unnützer Panikmache vorzuziehen. Denn längst nicht alles, was öffentlich unter der Rubrik Shitstorm firmiert, ist auch einer. Es lohnt sich, auch bei diesem Thema, Gelassenheit und Ruhe zu bewahren und mal genauer hinzuschauen.
Definitionsversuche
Der Duden definiert einen Shitstorm als „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht.“
Wikipedia sagt, ein Shitstorm bezeichnet im Deutschen das Auftreten des im englischen Sprachraum als Flamewar bekannten Phänomens bei Diskussionen im Rahmen von sozialen Netzwerken, Blogs oder Kommentarfunktionen von Internetseiten. Massenhafte öffentliche Entrüstung führt dazu, dass sachliche Kritik mit zahlreichen unsachlichen Beiträgen vermischt und eine sinnvolle Diskussion dadurch verhindert wird.
Im Kern ist ein solcher Shitstorm nicht mehr als die Eskalation von Kritik in sozialen Netzwerken. Oft gilt dabei „kleine Ursache – große Wirkung“ und damit ist auch das wesentlich Element eines echten Shitstorms beschrieben: die besondere öffentliche Aufmerksamkeit, die in einer wirklichen Krise weit über die sozialen Netzwerke hinaus in die traditionellen Massenmedien überschwappt.
Social Media Wetterbericht
Von Inhalt und Wirkung derartiger Stürme gibt es erhebliche Unterschiede. Einen sehr interessanten Ansatz hat die schweizerische Agentur Feinheit mit ihrem Shitstorm Wetterbericht veröffentlicht. Auf einer Skala von 1-6 werden die unterschiedlichen Stärken eines solchen Ereignisses verglichen.
Quelle: Feinheit
Fazit
Die Infografik sollte deutlich gemacht haben, dass Kritik und negative Rückmeldungen zu Social Media gehören wie der Wind zum Wetter. Panik bei kritischen Statement in sozialen Netzwerken ist also fehl am Platz und es gilt einmal mehr der Satz „in der Ruhe liegt die Kraft“. Allerdings macht sie auch deutlich, dass es echte Krisensituationen gibt, in denen dann entsprechend schnell und angemessen zu reagieren ist.
Ausblick
Dies war der Auftakt zu einer kleinen Serie über Social Media Shitstorms. Im nächsten Beitrag stelle ich Ihnen fünf berühmte Shitstorms vor.