Jedes Unternehmen will es haben und keine Agentur bietet es an: Das virale Video, das quasi wie von selbst 100.000fach gesehen, geliked und verteilt wird. Nur wenigen gelingt es wirklich. Gibt es ein Erfolgsrezept?
In der Serie zum Einsatz von Videos im Marketing ging es im ersten Teil um die allgemeine Bedeutung von Videos im Marketing. Der zweite Teil gab konkrete Hinweise für die Integration von Videos in die Marketingstrategie. Im dritten Teil standen die von Videos in sozialen Netzwerken im Mittelpunkt.
Heute nun geht es um die Frage, was ein Video erfolgreich macht und ob sich daraus ein Patentrezept ableiten lässt.
Der Markt für Videos
Täglich gibt es über vier Milliarden YouTube-Views, doch wie schafft man es, mit dem eigenen Video erfolgreich zu sein. Gar nicht so einfach, denn es herrscht starker Wettbewerb: Pro Minute werden nämlich 48 Stunden Videomaterial hochgeladen.
Nun gibt es jedoch nicht nur YouTube. Manche Videos finden ihren Verbreitungsweg über andere Kanäle, wobei Facebook hier ganz vorne zu nennen ist.
Beispiele viraler Videos
Das Budget ist es nicht, dass für einen Erfolg garantiert. Viele virale Videos sind Zufallsprodukte, wie die folgenden zwei Beispiele belegen:
Ein Baby beißt einem Kleinkind in den Finger, was wohl weh tut und im Ursprungsvideo rund 1,3 Mio. Zuschauer gefunden hat. Zahlreiche Kopien kursieren mit teilweise sechsstelligen Klickraten.
https://www.youtube.com/watch?v=bnRVheEpJG4
Das folgende Video eines (zugegebenermaßen sehr schönen) Regenbogens kommt auf über 40 Mio. Zuschauer:
Nun gut werden Sie sagen, das sind ja keine echten Marketingvideos. Stimmt, aber mit solchen Videos stehen professionelle Marketingvideos im Wettbewerb um die Gunst des Betrachters.
Vor einiger Zeit habe ich Ihnen ja die zehn meist gesehen Werbekampagnen auf YouTube im Jahr 2013 vorgestellt. Klicken Sie ruhig nochmal zu dem Beitrag und schauen Sie sich die Filme an.
Eine Analyse von YouTube
Was sagt YouTube selbst zu den Erfolgskriterien. Das Thema ist ja auch für die Plattform interessant, da Werbeeinnahmen in einem direkten Zusammenhang mit den Klickzahlen stehen.
Kevin Allocca ist Trend Manager bei YouTube und darf daher von Berufswegen YouTube Videos ansehen. In einem bemerkenswerten Vortrag stellt er Beispiele für erfolgreiche virale Videos vor und geht auf die Frage nach dem Erfolgsgeheimnis ein.
Anschauen lohnt sich!
Erfolgsfaktoren für virale Videos
Zusammenfassend kann man einige Faktoren nennen, die sich in viralen Videos entdecken lassen:
- Es zeigt/nutzt Elemente wie Fröhlichkeit, Ärger, Angst oder Lust.
- Es zeigt Humor, oft auch Schadenfreude.
- Es zeigt etwas Besonderes, was man so nicht oder nur sehr selten zu sehen bekommt.
- Es spricht den „Mutter-/Vater-Instinkt“ an, z.B. über Babys, Kleinkinder oder Tiere („Ach wie ist das süß“)
- Es ist in seiner Machart speziell und vermittelt so einen WOW-Effekt.
Kurzgesagt, ein virales Video vermag in besonderem Maße Emotionen zu wecken und dazu zu ermuntern, diese mit anderen zu teilen.
Hinzu kommen handwerkliche Qualitätsmerkmale, wie z.B. die filmtechnische Qualität des Videos und geeignete Maßnahmen zur Verbreitung (E-Mail, Soziale Netzwerke, TV etc.)
Fazit: Es gibt zwar durchaus gemeinsame Merkmale viraler Videos (wie überhaupt viraler Marketingkampagnen), aber daraus lässt sich keine Gebrauchsanweisung ableiten, die mit Garantieversprechen zu einem viralen Video führt.
Es kommt also auf den Versuch an.
Die folgende Infografik verdeutlicht nochmals einige Aspekte des Gesagten und gibt ergänzende Beispiele:
Quelle: Single Grain
Im nächsten Teil der Serie geht es um die mobile Video Revolution.