Für den nachhaltigen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft sind erhebliche Investitionen nötig. Anleger müssen davon überzeugt werden, Geld in nachhaltige Themen zu investieren. Eine Studie hat nun untersucht, was Menschen von grünen Investments abhält.
Nachhaltige Geldanlagen weisen zwar ein beeindruckendes Wachstum auf, doch längst nicht jeder Anleger ist von grünen Investments überzeugt. Der Investment-Manager Pangaea Life hat vor kurzem eine repräsentative YouGov-Studie veröffentlicht, die sich damit befasst, welche Voraussetzungen bestehen müssen, damit mehr Menschen nachhaltig investieren und was sie heute daran hindert.
Auf die Frage, „Wenn Sie den Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ hören – was verbinden Sie am ehesten damit?“ antworteten demnach 54 Prozent aller Befragten mit der neutralen Zuordnung „Wandel und Veränderung“, 29 Prozent „Hoffnung“ und 28 Prozent „Verzicht“. Dies zeige, dass Menschen Nachhaltigkeit mit einer positiven Zukunftsvision aber auch mit Einschränkungen verknüpfen.
Nachhaltigkeitsaspekte und Kundenpräferenzen
Die Studie hat auch untersucht, welche Nachhaltigkeitsaspekte potenziellen Kunden bei der Wahl eines grünen Anlageprodukts besonders wichtig sind. Umweltschutz, Klimaschutz und Soziales liegen demnach fast gleichauf. „Umweltschutz“ (21 Prozent) und „Klimaschutz“ (20 Prozent) sind den Befragten am wichtigsten, gefolgt von „Ethische Unternehmensführung“ und „Soziale Belange“ (jeweils 16 Prozent).
Nachhaltige Investmentprodukte sollten daher heute die komplette Palette der Nachhaltigkeit abdecken. Soziale und ethische Aspekte werden immer mehr zur Pflicht.
Greenwashing-Debatte prägt Wahrnehmung
In letzter Zeit wurden einige Anbieter von nachhaltigen Anlageprodukten öffentlich mit Greenwashing-Vorwürfen konfrontiert. Diese öffentliche Debatte hat auch die Wahrnehmung des Themas Nachhaltigkeit im Finanzsektor beeinflusst.
So nannten 21 Prozent der Befragten „Bedenken wegen Greenwashing“ als ihre größte persönliche Herausforderung beim nachhaltigen Investieren. Gleichzeitig wurde „zu geringes Wissen“ von ebenfalls 21 Prozent der Befragten in gleicher Häufigkeit als Grund genannt, warum sie (noch) nicht in nachhaltige Investitionen eingestiegen sind. Auf dem zweiten Platz der genannten Gründe folgen „Bedenken wegen eines zu hohen Risikos“ und die Angabe, „kein Interesse am Thema“ zu haben, jeweils mit 16 Prozent. „Mangelnde Transparenz“ wurde von 15 Prozent der Befragten bemängelt.
Anleger von nachhaltigen Investments überzeugen
Die Studie ist auch der Frage nachgegangen, was passieren müsse, damit mehr Menschen ihr Geld ökologisch, ethisch und sozial anlegen. Für die Befragten wäre eine „verbesserte Produktklärung“ mit 21 Prozent der wichtigste Anreiz. Obwohl zahlreiche Studien zeigen, dass nachhaltige Anlagen keine schlechtere Rendite als konventionelle Produkte erzielen, hegen die Befragten genau diese Bedenken: Mit 18 Prozent rangiert die Antwort „mindestens dieselbe Rendite wie bei herkömmlichen Investitionen“ auf dem zweiten Platz der wichtigsten Gründe für (mehr) grüne Investments. Eine „verbesserte Transparenz über die nachhaltigen Auswirkungen“ (17 Prozent) stellt für Verbraucher den drittwichtigsten Anreiz dar, ihr Geld in nachhaltige Fonds, Aktien oder andere Produkte zu investieren.
Transparenz ist und bleibt am Ende das A und O, wenn die Finanzbranche den allseitigen Greenwashing-Verdacht entkräften will. Für ein Mehr an Akzeptanz für nachhaltige Geldanlagen sei es zudem notwendig, nachhaltige Produkte besser zu erklären und den Anlegern Wissen über deren Risiko-Renditeprofil und Funktionsweise verständlich zu vermitteln. Nur wenn es gelinge, den konkreten Nutzen nachhaltiger Investments aufzuzeigen, könnten mehr Menschen davon überzeugt werden ihr Geld „grün anzulegen“.
Infografik: Trends bei der nachhaltigen Geldanlage 2023
Die folgende Infografik fasst wichtige Ergebnisse der Studie zusammen und zeigt, wie die Verbraucher im Jahr 2023 zu Themen der nachhaltigen Geldanlage 2023 stehen: