Für Vermögensverwalter wird das Wealth-Management immer wichtiger. Einer aktuellen Studie zufolge müssen jedoch grundlegende Wachstums- und Rentabilitätsprobleme der Branche gelöst werden. Der Ansatz dafür sei ein „Wealth Management 3.0“.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Private Banking und Wealth Management

Das Geschäft mit den Reichen und Superreichen, das Private Banking oder Wealth Management galt lange Zeit nicht nur als die Königsdisziplin des Bankgeschäftes sondern auch als sicherer Ertragsbringer. Inzwischen hat die Digitalisierung auch diesen Bereich erfasst und stellt die Banken vor neue Herausforderungen. Wie diesen begegnet werden kann und welches die aktuellen Trends und Entwicklungen sind, können Sie in den im Bank Blog vorgestellten Studien nachlesen.

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In einer aktuellen Studie skizziert das Beratungsunternehmen Oliver Wyman in Kooperation mit Morgan Stanley, dass sich Wealth Management und Vermögensverwaltung an der Schwelle zur nächsten Evolutionsstufe befinden. Die Autoren nennen dies „Wealth Management 3.0“.

Diversifizierung und Modularisierung des Wealth Managements

Um die beträchtlichen Einnahmequellen über breitere Vermögensbereiche und Kundensegmente hinweg zu erschließen und grundlegende Wachstums- und Rentabilitätsprobleme zu lösen, müssten Vermögensverwalter ihre Dienstleistungs- und Betriebsmodelle diversifizieren und weiter modularisieren. Zudem müssen sie die technologischen Vorteile voll ausschöpfen, um so ihre Dienstleistungskosten spürbar zu senken.

Die Studieautoren erwarten, dass der Anteil des Vermögensverwaltungs- und Privatkundensegments am gesamten verwalteten Vermögen (AuM) in den nächsten 5 Jahren von 58 Prozent auf 64 Prozent steigen wird. Vermögensverwalter stünden daher vor grundlegenden Entscheidungen:

  • Partnerschaften und Vertrieb über Vermögensverwalter,
  • Aufbau eigener digitaler Vertriebslösungen für die Vermögensverwaltung oder
  • Einrichtung offener Plattformen, die auf dieses Segment ausgerichtet sind.

Drei zentrale Themen für das Wealth Management

Die Studie identifiziert drei zentrale Themen für das Wealth Management:

  1. Ungewisse Marktaussichten,
  2. Erweiterung der Kundensegmente,
  3. Übergang zum Wealth Management 3.0.

1. Ungewisse Marktaussichten

Die Aussichten für den Markt sind ungewiss, und der Start in das Jahr 2022 war schwieriger als 2021. Nach einer jahrzehntelangen Hausse über alle Anlageklassen hinweg seien die Marktaussichten deutlich unsicherer und gedämpfter (~4-5 Prozent CAGR in den nächsten 5 Jahren).

Es bestehe ein erhebliches Risiko, dass eine anhaltende Inflation und eine wesentlich knappere Liquidität das Wirtschaftswachstum hindern. Der Krieg in der Ukraine berge zudem die Gefahr einer geopolitischen Eskalation und einer Deglobalisierung der Lieferketten und der Vermögensallokation.

2. Erweiterung der Kundensegmente

Seit über einem Jahrzehnt haben viele Vermögensverwalter ihren Wachstumsschwerpunkt auf sehr vermögende Kunden im Private Banking (UHNWI) – und das vermögende Kundensegment gelegt. In andere Segmente wurde zu wenig in investiert.

Gerade hier sehen die Autoren der Studie eine große Chance für Vermögensverwalter. Der Ertragspool in den unteren HNW- und Wohlstandssegmenten wird auf rund 230 Milliarden Euro geschätzt.

3. Übergang zum Wealth Management 3.0

Der Branche muss der schnelle Übergang zum Wealth Management 3.0 – hin zu mehr digitalen und hybriden Interaktionen mit den Kunden – gelingen, da die Komplexität, die Gewinnspanne und der Kostendruck weiter zunehmen werden.

Das Wealth Management 3.0 profitiere vom Einsatz unterschiedlicher Technologien und ermöglicht so ein breiteres Spektrum von Kunden zu bedienen.

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