Trotz eines Rückgangs der Anzahl Millionäre weltweit vertrauen die Anleger im Wealth Management und Private Banking weiterhin ihrem Vermögensverwalter. Die Zufriedenheit der Kunden mit den Dienstleistungen bleibt auf einem hohen Niveau.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Private Banking und Wealth Management

Das Geschäft mit den Reichen und Superreichen, das Private Banking oder Wealth Management galt lange Zeit nicht nur als die Königsdisziplin des Bankgeschäftes sondern auch als sicherer Ertragsbringer. Inzwischen hat die Digitalisierung auch diesen Bereich erfasst und stellt die Banken vor neue Herausforderungen. Wie diesen begegnet werden kann und welches die aktuellen Trends und Entwicklungen sind, können Sie in den im Bank Blog vorgestellten Studien nachlesen.

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Einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Capgemini zufolge ging die weltweite Anzahl der High Networth Individuals (HNWI) um 0,3 Prozent zurück und der Wert ihres Gesamtvermögens sank um fast drei Prozent. US-Dollar-Millionäre mussten in fast allen Regionen einen Vermögensrückgang verzeichnen: In Lateinamerika ging es um fast vier Prozent zurück, in Europa um rund drei Prozent und in Nordamerika um rund ein Prozent.

Am stärksten war der Rückgang in der Region Asien-Pazifik. Hier sank die Anzahl der Privatanleger mit einem frei verfügbaren Vermögen von mehr als einer Million US-Dollar um 1,7 Prozent  und deren Vermögen verringerte sich um 4,8 Prozent, was insgesamt eine Billion US-Dollar und damit die Hälfte des weltweiten Vermögensverlustes ausmacht. Allein China war im Asien-Pazifik-Raum für den größten Teil (53 Prozent) und weltweit gesehen für mehr als ein Viertel des Vermögensverlustes verantwortlich.

Gegen den Trend wuchs das Vermögen der HNWI im Mittleren Osten um mehr als vier Prozent und die Anzahl der HNWI stieg dort aufgrund des starken Bruttoinlandprodukts sowie der dortigen Finanzmarkt-Performance um sechs Prozent.

Wie im Vorjahr repräsentieren die Märkte mit den meisten US-Dollar-Millionären – die USA, Japan, Deutschland und China – 61 Prozent aller HNWIs weltweit. In Deutschland gab es seit 2008 erstmals wieder einen Rückgang der HNWI (2017-2018: -1,1 Prozent), womit es 2018 1.350.000 Dollar-Millionäre in Deutschland gab. Das Gesamtvermögen der deutschen HNWI sank um 3,9 Prozent, nachdem es im Vorjahreszeitraum (2016-2017) noch um 7,6 Prozent gestiegen war.

Ultra-HNWIs verzeichnen den größten finanziellen Verlust

Ein Großteil des Vermögensrückgangs ging zu Lasten der Millionäre in den höheren Reichtums-Klassen (Ultra-HNWIs und Mittelklasse-Millionäre).

Die Anzahl der Ultra-HNWIs, also Personen mit einem anlagefähigen Vermögen von mehr als 30 Millionen US-Dollar, ging um fast vier Prozent zurück. Ihr Gesamtvermögen sank um rund sechs Prozent. Auch wenn nur rund jeder hundertste Millionär zu dieser Gruppe zählt, machten deren Verluste 75 Prozent des Vermögensrückgangs weltweit aus.

Die Einbußen der Mittelklasse-Millionäre (HNWIs mit fünf bis 30 Millionen US-Dollar Gesamtvermögen) sind für 20 Prozent des weltweiten Rückgangs verantwortlich. Lediglich die sogenannten „Millionäre von nebenan“ (HNWIs, die zwischen einer und fünf Millionen US-Dollar Vermögen besitzen und mit 90 Prozent den Großteil der Dollar-Millionäre ausmachen) waren 2018 am wenigsten betroffen – ihr Reichtum verringerte sich nur um 0,4 Prozent.

Bargeld wird zur beliebtesten Anlageklasse

Die Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen hat sich deutlich verändert: Im ersten Quartal 2019 wurden die Aktien durch Bargeld ersetzt, womit letzteres 28 Prozent des Finanzvermögens ausmachte, während die Aktien mit knapp 26 Prozent (ein Rückgang von fünf Prozentpunkten) auf die zweite Position im Ranking der Anlageklassen rutschten.

Der volatile Aktienmarkt führte dazu, dass etwas mehr in alternative Anlagen (strukturierte Produkte, Hedgefonds, Derivate, Fremdwährungen, Rohstoffe und Private Equity) investiert wurde: Mit einem Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr waren im ersten Quartal 2019 13 Prozent des HNWI-Vermögens in dieser Anlageklasse gebunden.

Das Vertrauen in Vermögensverwalter bleibt bestehen

Trotz rückläufiger Vermögen stiegen das Vertrauen und die Zufriedenheit der Millionäre in ihre Vermögensverwaltungsgesellschaften gegenüber dem Vorjahr um drei Prozentpunkte auf fast 82 Prozent an.

Die Ergebnisse der Studie zeigen allerdings, dass Vermögensverwalter den steigenden Erwartungen der HNWIs proaktiv begegnen müssen, da eine nicht zufriedenstellende Erfahrung mit Dienstleistungen 2018 der ausschlaggebendste Grund für einen Wechsel des Vermögensverwaltungsunternehmens war.

Es wird erwartet, dass BigTechs wie die GAFAs aufgrund ihrer digitalen Fähigkeiten zu den größten Herausforderern der Branche gehören. Weniger als die Hälfte der HNWIs sind mit den aktuellen mobilen und Online-Plattformen der Vermögensverwalter zufrieden und 85 Prozent forderten mehr digitale Interaktion ein, wenn sie auf Portfolioinformationen zugreifen.

Gleichzeitig waren nur 62 Prozent der HNWIs mit den Gebühren ihres primären Vermögensverwalters zufrieden und viele verlangen stärker personalisierte Angebote, die sich auf eine höhere Wertschöpfung konzentrieren.

Einsatz neuer Technologien für mehr Kundenzufriedenheit

Vermögensverwaltungsgesellschaften müssten daher das Kundenerlebnis verbessern und neue Wege finden, durch stärker personalisierte Angebote einen Mehrwert zu schaffen. Neue Technologien und ein gutes Kundenverständnis sind der Schlüssel zum zukünftigen Erfolg und eine bessere Kundenzufriedenheit.

Während sich bei den Asset Managern Führungskräfte und Vermögensverwalter darüber einig sind, dass Künstliche Intelligenz (KI) einen großen Einfluss auf die Branche haben wird, gaben nur fünf Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie KI-Strategien in allen Kernbereichen umgesetzt haben.

Damit es zu einem nachhaltigen Wachstum in diesem disruptiven Umfeld kommt, müssen Unternehmen drei Schlüsselstrategien verfolgen:

  • die Erwartungshaltung zwischen Vermögensverwaltern und Kunden überbrücken,
  • die IT-Strategie neu definieren und
  • ein integriertes Ökosystem nutzen.

Infografik: Trends im Wealth Management 2019

Die folgende Infografik zeigt ausgewählte Ergebnisse der Studie:

Die aktuellen Trends im Wealth Management.

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