Wealth Management und Vermögensverwaltung werden attraktiver

Drei mögliche Geschäftsmodelle

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Eine Studie zeigt: Trotz Krise dürften die weltweiten Vermögen weiter wachsen und damit ebenfalls die Erträge aus Private Banking und Wealth Management. Das Geschäft mit vermögenden Kunden wird damit für Finanzdienstleister immer attraktiver.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Private Banking und Wealth Management

Das Geschäft mit den Reichen und Superreichen, das Private Banking oder Wealth Management galt lange Zeit nicht nur als die Königsdisziplin des Bankgeschäftes sondern auch als sicherer Ertragsbringer. Inzwischen hat die Digitalisierung auch diesen Bereich erfasst und stellt die Banken vor neue Herausforderungen. Wie diesen begegnet werden kann und welches die aktuellen Trends und Entwicklungen sind, können Sie in den im Bank Blog vorgestellten Studien nachlesen.

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Die Entwicklung der weltweiten Vermögen steht derzeit unter Druck aufgrund verschiedener globaler Entwicklungen. Corona-Krise und Ukraine-Krieg sorgen für weiterhin gestörte Lieferketten, steigende Energiepreise und eine schwächelnde Konjunktur.

Dennoch – so eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Bain & Company – dürfte sich das Wachstum mittelfristig fortsetzen. International wird ein weltweiter Anstieg der liquiden Vermögen um gut 90 Billionen US-Dollar auf 229 Billionen US-Dollar bis 2030 erwartet. Damit werden Wealth Management und Vermögensverwaltung mit ihrem hohen Anteil wiederkehrender Erträge und ihrer großen Kapitaleffizienz für Finanzdienstleister noch attraktiver.

Die Autoren der Studie erwarten im gleichen Zeitraum eine Verdoppelung der Erträge aus Wealth Management auf 509 Milliarden US-Dollar.

Entwicklung der Erträge im Wealth Management bis 2030

Prognose zur Entwicklung der Erträge im Wealth Management bis 2030.

Vier attraktive Zukunftsmärkte für Kapitalanlagen

Bei den Kapitalanlagen bahnen sich weitreichende Veränderungen an. In der Studie werden vier attraktive Zukunftsmärkte genannt:

  1. Nachhaltigkeit: Für drei von vier Mitgliedern der Generation Y ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Anlagekriterium. Der Anteil ESG-konformer Produkte könnte bis 2030 auf 46 Prozent der verwalteten Vermögen steigen.
  2. Private Equity und Private Debt: Die Überrenditen gerade großer Private-Equity-Anbieter führen zu einer vermehrten Nachfrage nach Anlagelösungen jenseits der öffentlich regulierten Märkte.
  3. Digitale Assets: Mit zunehmender Professionalisierung werden rein digitale Anlagemöglichkeiten wie Kryptowährungen zu einem festen Bestandteil im Portfolio. Ihr Anteil könnte sich in den kommenden fünf Jahren auf 1 bis 5 Prozent der verwalteten Vermögen erhöhen.
  4. Lösungen für den Ruhestand: Ein weiteres Wachstumssegment ergibt sich aus dem Renteneintritt der Babyboomer. Gefragt sind Lösungen, die einen sicheren und komfortablen Lebensabend ermöglichen.

Aus Sicht der Studienautoren besteht in diesen Bereichen bei Finanzdienstleistern in der DACH-Region noch jede Menge Handlungsbedarf. Viele würden bei Zukunftsthemen wie ESG-konformen Produkten und Digital Assets zu zögerlich agieren. Ebenso fehle es an attraktiven Lösungen, die den Bedürfnissen der Babyboomer im Ruhestand gerecht werden.

Wealth Management müssen handeln

Um auch weiterhin erfolgreich zu sein, müssten Finanzdienstleister ihr Angebot, ihren Vertrieb und ihr Geschäftsmodell umgestalten. Insbesondere der Ausbau des digitalen Angebots müsse deutlich forciert werden, ohne die persönliche Beratung einzuschränken. In Zukunft sei ein hybrider Ansatz gefragt, um die Erwartungen der Kunden zu erfüllen.

Ursächlich seien hierfür vor allem die veränderten Bedürfnisse der nach 1981 geborenen Generationen Y und Z. Diese beschäftigen sich mit dem Thema Kapitalanlage deutlich mehr als ihre Eltern und agieren selbstständiger. Schätzungsweise 250 Millionen von ihnen würden 2030 ein jährliches Einkommen von mehr als 100.000 US-Dollar haben und damit zur potenziellen Kundschaft gehören.

Drei mögliche Geschäftsmodelle für das Wealth Management

Der Studie zufolge würden insbesondere drei Geschäftsmodelle Wealth-Management-Anbieter in die Lage versetzen, die vielfältigen Wachstumschancen zu nutzen:

  • Integrierter Komplettanbieter, die das gesamte Leistungsspektrum in der Vermögensverwaltung abdecken.
  • Kundenmagneten, die sich auf die Beratung einer möglichst hohen Zahl von Vermögenden konzentrieren und bei nachgelagerten Prozessen auf die Leistungen Dritter setzen.
  • Nischenplayer, die ihren Fokus auf ein spezielles Kundensegment legen und hier ihre Stärken entlang der Wertschöpfungskette ausspielen.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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