Eine Studie zeigt: Trotz Krise dürften die weltweiten Vermögen weiter wachsen und damit ebenfalls die Erträge aus Private Banking und Wealth Management. Das Geschäft mit vermögenden Kunden wird damit für Finanzdienstleister immer attraktiver.
Die Entwicklung der weltweiten Vermögen steht derzeit unter Druck aufgrund verschiedener globaler Entwicklungen. Corona-Krise und Ukraine-Krieg sorgen für weiterhin gestörte Lieferketten, steigende Energiepreise und eine schwächelnde Konjunktur.
Dennoch – so eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Bain & Company – dürfte sich das Wachstum mittelfristig fortsetzen. International wird ein weltweiter Anstieg der liquiden Vermögen um gut 90 Billionen US-Dollar auf 229 Billionen US-Dollar bis 2030 erwartet. Damit werden Wealth Management und Vermögensverwaltung mit ihrem hohen Anteil wiederkehrender Erträge und ihrer großen Kapitaleffizienz für Finanzdienstleister noch attraktiver.
Die Autoren der Studie erwarten im gleichen Zeitraum eine Verdoppelung der Erträge aus Wealth Management auf 509 Milliarden US-Dollar.
Vier attraktive Zukunftsmärkte für Kapitalanlagen
Bei den Kapitalanlagen bahnen sich weitreichende Veränderungen an. In der Studie werden vier attraktive Zukunftsmärkte genannt:
- Nachhaltigkeit: Für drei von vier Mitgliedern der Generation Y ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Anlagekriterium. Der Anteil ESG-konformer Produkte könnte bis 2030 auf 46 Prozent der verwalteten Vermögen steigen.
- Private Equity und Private Debt: Die Überrenditen gerade großer Private-Equity-Anbieter führen zu einer vermehrten Nachfrage nach Anlagelösungen jenseits der öffentlich regulierten Märkte.
- Digitale Assets: Mit zunehmender Professionalisierung werden rein digitale Anlagemöglichkeiten wie Kryptowährungen zu einem festen Bestandteil im Portfolio. Ihr Anteil könnte sich in den kommenden fünf Jahren auf 1 bis 5 Prozent der verwalteten Vermögen erhöhen.
- Lösungen für den Ruhestand: Ein weiteres Wachstumssegment ergibt sich aus dem Renteneintritt der Babyboomer. Gefragt sind Lösungen, die einen sicheren und komfortablen Lebensabend ermöglichen.
Aus Sicht der Studienautoren besteht in diesen Bereichen bei Finanzdienstleistern in der DACH-Region noch jede Menge Handlungsbedarf. Viele würden bei Zukunftsthemen wie ESG-konformen Produkten und Digital Assets zu zögerlich agieren. Ebenso fehle es an attraktiven Lösungen, die den Bedürfnissen der Babyboomer im Ruhestand gerecht werden.
Wealth Management müssen handeln
Um auch weiterhin erfolgreich zu sein, müssten Finanzdienstleister ihr Angebot, ihren Vertrieb und ihr Geschäftsmodell umgestalten. Insbesondere der Ausbau des digitalen Angebots müsse deutlich forciert werden, ohne die persönliche Beratung einzuschränken. In Zukunft sei ein hybrider Ansatz gefragt, um die Erwartungen der Kunden zu erfüllen.
Ursächlich seien hierfür vor allem die veränderten Bedürfnisse der nach 1981 geborenen Generationen Y und Z. Diese beschäftigen sich mit dem Thema Kapitalanlage deutlich mehr als ihre Eltern und agieren selbstständiger. Schätzungsweise 250 Millionen von ihnen würden 2030 ein jährliches Einkommen von mehr als 100.000 US-Dollar haben und damit zur potenziellen Kundschaft gehören.
Drei mögliche Geschäftsmodelle für das Wealth Management
Der Studie zufolge würden insbesondere drei Geschäftsmodelle Wealth-Management-Anbieter in die Lage versetzen, die vielfältigen Wachstumschancen zu nutzen:
- Integrierter Komplettanbieter, die das gesamte Leistungsspektrum in der Vermögensverwaltung abdecken.
- Kundenmagneten, die sich auf die Beratung einer möglichst hohen Zahl von Vermögenden konzentrieren und bei nachgelagerten Prozessen auf die Leistungen Dritter setzen.
- Nischenplayer, die ihren Fokus auf ein spezielles Kundensegment legen und hier ihre Stärken entlang der Wertschöpfungskette ausspielen.
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