Plug-and-Play statt langwieriger Integrationsprozesse: Banken benötigen für die Zusammenarbeit mit FinTechs ein Framework, das die schnelle Einbindung von Dienstleistungen Dritter ermöglicht. Denn die wahre Superkraft im Modern Banking heißt Geschwindigkeit.
Aus unserer Kindheit kennen wir alle die Geschichte von Superheldinnen und -helden, die mit außergewöhnlichen Fähigkeiten scheinbar unüberwindbare Herausforderungen meistern. Dabei war besonders eine Fähigkeit, die für alle Superheldinnen und -helden essenziell: die der Geschwindigkeit. Sie ist so etwas wie die ultimative Superkraft.
Doch was für Superheldinnen und -helden gilt, das gilt auch für die Banken. Geschwindigkeit ist die entscheidende Stärke, wenn sie sich dauerhaft und erfolgreich am Markt positionieren wollen. Nur durch Geschwindigkeit ist es ihnen möglich, eigene Innovationen zeitnah selbst zu entwickeln und von Dienstleistungen von FinTechs erfolgreich in das eigene Produktportfolio zu integrieren.
Hohe Akzeptanz für FinTech
Die Akzeptanz der Kunden für die Services von FinTech ist groß. Bereits 2019 nutzten einer Erhebung von EY zufolge weltweit 64 Prozent der Menschen, die sich in einem digitalen Umfeld bewegten, auch mindestens eine FinTech-Lösung. In asiatischen Ländern wie China oder Indien liegt die Adaptionsrate sogar bei fast 90 Prozent. Deutschland wiederum entspricht dem globalen Durchschnitt.
Trotz allem sind Kooperationen etablierter Banken und FinTech-Unternehmen hierzulande noch immer mehr Ausnahme als Regel – dem Hype der vergangenen Jahre zum Trotz. Die Partnerschaft mit einem FinTech wird von Banken zu oft noch als Einzelfall betrachtet. Es ist jedoch diese Einzelfallbetrachtung, die die Integration von FinTechs erschwert und so verhindert, dass Banken die Superkraft der Geschwindigkeit nutzen können.
Von der Einzelfallbetrachtung zum ganzheitlichen Framework
Statt der Einzelfallbetrachtung und -behandlung braucht es somit ein umfassendes Framework für die Integration eines FinTechs und seiner Services in das eigene Portfolio. Ein solches Framework umfasst strategische, technologische, organisatorische, aber auch kulturelle Aspekte. In einem ersten Schritt auf dem Weg zum FinTech-ready-Institut gilt es die Rolle der Bank selbst zu bestimmen oder vielmehr sich dieser wieder bewusst zu werden. Banken sind Plattformen, Vermittler und Enabler. Das Kerngeschäft von Banken besteht seit jeher darin, verschiedene Parteien und deren Interessen zusammenzubringen. Die Integration von FinTechs ist damit die Verlängerung einer bereits etablierten Praxis.
Doch der Plattform-Gedanke muss sich auch in einer entsprechenden IT-Umgebung wiederfinden. Unflexible und über Jahrzehnte gewachsene On-Premises-Lösungen können einen solchen Plattform-Gedanken nicht abbilden. Immerhin mehr als 78 Prozent der deutschen Banken setzen daher inzwischen auch auf Cloud-Services und gut Dreiviertel (73 Prozent) haben einer PwC-Studie zufolge die Cloud auch fest in ihre Strategie integriert.
Angefangene Wege konsequent weitergehen
Ein Anfang ist somit gemacht. Doch nun gilt es, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Dazu gehört die Digitalisierung sämtlicher interner Prozesse – vom Front- über das Middle- bis zum Back-Office. Nur so lassen sich alle Daten fortwährend aktuell über eine Cloud-Infrastruktur bereitstellen. Noch erfolgen viele Routineaufgaben – wie beispielsweise bei KYC-Prozessen – manuell. Sie sind damit äußerst zeitaufwendig, arbeitsintensiv und alles andere als effizient. Gerade auch im Hinblick auf die weitere Verwendung der Daten und das Nutzen von Synergie-Effekten.
Leistungsstarke APIs wiederum sind die Voraussetzung, diese Daten zu teilen. Das ist zum einen die Voraussetzung dafür, dass die Bank als Plattform diverser digitaler Services agieren kann, die von ihr und Dritten gleichermaßen bereitgestellt werden. Es ist jedoch ebenso die Voraussetzung dafür, dass Banken sich selbst umfassend in digitale Ökosysteme von Dritten mit einbringen können.
Kulturelle Aspekte beachten
Doch neben der Technologie braucht es auch ein passendes kulturelles Umfeld, dass die Zusammenarbeit von FinTechs und Banken ermöglicht. Dazu gehören beispielsweise kurze Abstimmungsprozesse und Möglichkeiten zur schnellen Entscheidungsfindung. Auch in diesem Bereich spielt die Digitalisierung von Prozessen eine zentrale Rolle.
Beherzigen Banken diese Aspekte, ist es ihnen möglich, die Dienstleistungen von FinTechs selbst kurzfristig in das eigene Produktportfolio zu integrieren. Das Ideal folgt hierbei einer Plug-and-Play-Logik. Der große Vorteil für die Banken dabei: Die Transformation kommt nicht nur dem Zusammenspiel mit FinTechs zugute. Vielmehr stellen sie sich selbst damit resilienter und flexibler auf und können die Superkraft Geschwindigkeit in all ihren Dimensionen nutzen.
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