Eine aktuelle Analyse der weltweiten Vermögen und Verbindlichkeiten zeigt ein deutliches Wachstum. Auch die Anlagepräferenzen haben sich in den letzten Jahren deutlich geändert.
Die Allianz hat zum neunten Mal in Folge eine Analyse der Geldvermögen und Verschuldung privater Haushalte in über 50 Ländern vorgelegt. Demnach hat sich –wie noch nie zuvor in der Geschichte – der materielle Wohlstand vieler Menschen in den letzten zwei Jahrzehnten radikal verbessert. 2,5 Milliarden Menschen würden, so die Studie, nach Abzug der Schulden über ein Geldvermögen von mindestens EUR 3.000 verfügen.
In den letzten Jahren stiegen jedoch nicht nur die Guthaben, sondern auch die Verbindlichkeiten weiter an. Die Untersuchung zeigt demzufolge auch, dass die Kluft zwischen Arm und Reich in vielen Industrieländern größer geworden ist.
2017 war ein außergewöhnliches Jahr
Trotz zunehmender politischer Spannungen war 2017 für Anleger ein sehr erfolgreiches Jahr. Die wirtschaftliche Erholung nach der Finanzkrise fand ihren Höhepunkt in einem synchronen Aufschwung der Weltwirtschaft und die Finanzmärkte zeigten eine starke Entwicklung. Vor allem die gute Entwicklung an den Aktienmärkten hat die privaten Geldvermögen deutlich steigen lassen. Laut Studie wuchs das weltweite Bruttogeldvermögen um 7,7 Prozent auf 168,3 Billionen Euro. Das war der stärkste Anstieg seit 2014.
Allerding stiegen auch die privaten Schulden um sechs Prozent und damit so stark wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Insgesamt lagen die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte 2017 bei knapp 40 Billionen Euro.
Wende im Anlageverhalten
Im Anlageverhalten kam es 2017 zu einer Wende: Nachdem die Sparer Aktien und Investmentfonds in den Nachkrisenjahren seit 2010 unterm Strich weitgehend ignorierten, flossen im vergangenen Jahr erstmals wieder frische Gelder im nennenswerten Umfang in diese Vermögensklasse.
Mit knapp einem Fünftel lag ihr Anteil an der Neuanlage sogar höher als in den Vorkrisenjahren. Im Kontext der boomenden Börsen führte dies dazu, dass Wertpapiere 2017 das mit Abstand stärkste Wachstum aller Vermögensklassen zeigten:
- Insgesamt legten sie um 12,2 Prozent zu;
- ihr Anteil an den gesamten weltweiten Ersparnissen stieg auf 42 Prozent.
An zweiter Stelle folgen Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionen mit einem Anteil von 29 Prozent am Vermögensportfolio und einem Zuwachs von 5,2 Prozent im letzten Jahr.
Spiegelbildlich zur Wiederentdeckung der Kapitalmärkte verloren Bankeinlagen rund um den Globus in der Gunst der Haushalte: Zwar wurden noch 42 Prozent der Neuanlage zu den Banken gelenkt; im Jahr zuvor lag dieser Wert aber noch bei 63 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutete dies einen Rückgang von über EUR 390 Mrd.
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten kostenfreien Zugriff auf die Bezugsinformationen zu Studien und Whitepapern.
Noch kein Premium-Leser?
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte des Bank Blogs (Studienquellen, E-Books etc.) und viele weitere Vorteile.
>>> Hier anmelden <<<
Neu: Tagespass Studien
Sie wollen direkten Zugriff auf einzelne Studien, aber nicht gleich ein Premium-Abonnement abschließen? Dann ist der neue Tagespass Studien genau das richtige für Sie. Mit ihm erhalten Sie für 24 Stunden direkten Zugriff auf sämtliche Studienquellen.
>>> Tagespass Studien kaufen <<<
Ein Service des Bank Blogs
Der Bank Blog prüft für Sie regelmäßig eine Vielzahl von Studien/Whitepapern und stellt die relevanten hier vor. Als besonderer Service wird Ihnen die Suche nach Bezugs- und Downloadmöglichkeiten abgenommen und Sie werden direkt zur Anbieterseite weitergeleitet. Als Premium Abonnent unterstützen Sie diesen Service und die Berichterstattung im Bank Blog.