Das weltweite private Finanzvermögen hat im Jahr 2017 die Marke von 200 Billionen US-Dollar überschritten. Im Ländervergleich belegt Deutschland Rang 5. Bei sinkenden Margen werden „Advanced Analytics“ für Vermögensverwalter immer wichtiger.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Private Banking und Wealth Management

Das Geschäft mit den Reichen und Superreichen, das Private Banking oder Wealth Management galt lange Zeit nicht nur als die Königsdisziplin des Bankgeschäftes sondern auch als sicherer Ertragsbringer. Inzwischen hat die Digitalisierung auch diesen Bereich erfasst und stellt die Banken vor neue Herausforderungen. Wie diesen begegnet werden kann und welches die aktuellen Trends und Entwicklungen sind, können Sie in den im Bank Blog vorgestellten Studien nachlesen.

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Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group hat zum 18. Mal die weltweite Entwicklung privater Finanzvermögen und die Veränderungen am Markt für Vermögensmanagement untersucht. Demnach steigen zwar die Volumina deutlich, die Margen jedoch nicht, so dass Handlungsbedarf für Vermögensverwalter gegeben ist.

Wachstum des privaten Finanzvermögens

Das private Finanzvermögen ist weltweit von 2016 auf 2017 – bereinigt um Währungseffekte – um 7,1 Prozent auf 201,9 Billionen US-Dollar gewachsen. Ohne Währungsbereinigung stieg das Vermögen weltweit sogar um zwölf Prozent und damit mehr als doppelt so stark wie im Vorjahr. Einbezogen wurden Bargeld, Aktien, Wertpapieren und Fonds.

Bei einer ähnlichen Vermögensentwicklung prognostiziert BCG in einem optimistischen Szenario bis 2022 ein weltweites Wachstum von sieben Prozent pro Jahr.

Deutschland beim Finanzvermögen auf Platz 5

Das Finanzvermögen der Deutschen hat von 2016 auf 2017 währungsbereinigt um 4,3 Prozent auf 7,5 Billionen US-Dollar zugelegt. Im Vorjahr war es um 4,4 Prozent gewachsen. Im weltweiten Vergleich des Gesamtvermögens liegt Deutschland wie im Vorjahr auf dem fünften Platz. Angeführt wird die Liste von den USA mit 80,5 Billionen US-Dollar, gefolgt von China (20,7 Billionen US-Dollar), Japan (16,8 Billionen US-Dollar) und Großbritannien (9,3 Billionen US-Dollar).

Die Länder mit dem größten Privatvermögen weltweit.

Die Regionen Nordamerika und Westeuropa halten zusammen 65 Prozent des globalen Vermögens, die Hälfte des weltweiten Vermögens besitzen Millionäre. Die meisten Millionärshaushalte gibt es in den USA, dahinter folgen China, Japan, Großbritannien und die Schweiz. Deutschland steht hinter Kanada auf Platz sieben.

Deutsche sind Sparer

Das vergleichsweise moderate Wachstum in Deutschland ist unter anderem auf das konservative Anlageverhalten zurückzuführen. 36 Prozent des Privatvermögens sind hierzulande Spareinlagen oder Bargeld. In Aktien und Fonds liegen 19 Prozent des deutschen Privatvermögens.

Zum Vergleich: Weltweit liegen 27 Prozent des Vermögens in Spareinlagen oder Bargeld und 35 Prozent in Aktien und Fonds.

Vermögensverwalter nutzen „Advanced Analytics“ gegen sinkende Margen

Trotz des starken Vermögensanstiegs hält die Ertragsentwicklung der Vermögensverwalter nicht mit. Während das verwaltete Vermögen weltweit um 9,2 Prozent wuchs, sind die Erträge nur um 5,9 Prozent gestiegen.

70 Prozent der Kunden geben an, dass personalisierte Services ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung sind, bei ihrem aktuellen Anbieter zu bleiben oder zu wechseln.

Vermögensverwalter nutzen daher zunehmend „Advanced Analytics“ im Kampf gegen sinkende Margen. Einsatzgebiete für die neuen digitalen Analyseverfahren und Tools aus dem Bereich Big Data sind die Entwicklung neuer, individueller Produkte und Services als auch die Optimierung der Kostenstruktur.

Eine vollständige digitale Transformation und Nutzung von Big Data könnte Vermögensverwaltern ein Ertragswachstum von 15 bis 30 Prozent und Effizienzgewinne von 10 bis 15 Prozent einbringen.

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