Weltweites Reputationsranking: Deutsche Banken weit abgeschlagen

Was deutsche Finanzinstitute von internationalen Wettbewerbern lernen können

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Geldgeschäfte sind Vertrauensgeschäfte. Dazu gehört ein exzellenter Ruf – was heute mit der Reputation erfasst wird. Doch hier hat der Bankenplatz Deutschland weltweit deutlich Nachholbedarf, wie das Welt-Ranking zeigt.. Der Grund ist einfach.

Eine gute Reputation ist wichtig für eine Bank

Banken müssen auf ihren Ruf achten.

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Bei einer weltweiten Reputationsstudie des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsprüfung schneiden Kreditinstitute im Vergleich mit anderen Branchen nicht gut ab. Die Arbeitgeberreputation ist durchaus noch gut. Aber die wirtschaftliche Reputation ist sehr schlecht. Und die Reputation in der Nachhaltigkeit ist auch recht ernüchternd, wo doch gerade der Finanzsektor in der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft eine Schlüsselrolle einnehmen könnte. Dementsprechend ist auch die Reputation des Managements insgesamt enttäuschend. Im Reputationsmanagement hat die Branche also weltweit erheblichen Nachholbedarf.

Dass dann auch noch die Deutsche Bank als einzige Vertreterin der deutschen Bankwirtschaft am unteren Ende des Banken-Rankings erscheint, ist umso betrüblicher. Im Gegensatz zum internationelen Wettbewerb glänzt sie mit ihrer wirtschaftlichen Reputation, ist aber in allen anderen Reputationsdimensionen blank. Das ist ein Zeugnis mit einer Eins und vier Sechsen.

Die weltweit 14 Banken mit dem besten Reputationsscore

Die weltweite Reputationsstudie des IMWF untersucht die börsennotierten Unternehmen aus DAX40, EUROSTOXX 50, FTSE 100, Dow Jones, NASDAQ 100 und S&P 100. Es ist die weltweite größte Reputationsstudie, die bislang durchgeführt wurde. Basis der Untersuchung ist die Kommunikation zu den Unternehmen in News und Social Media im 1. Quartal 2023. Insgesanmt wurden 8,7 Millionen Aussagen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ausgewertet. Die ersten 14 Banken und ihr jeweiligen Reputationsscore sind:

  1. Bank of America: 83
  2. HSBC: 62
  3. Lloyds Banking Group: 60
  4. Banco Santander: 59
  5. Bank of New York Mellon: 58
  6. Standard Chartered Bank: 57
  7. BNP Paribas: 52
  8. Intesa Sanpaolo: 50
  9. S. Bancorp: 50
  10. Citigroup: 46
  11. JPMorgan Chase : 45
  12. ING: 44
  13. Wells Fargo: 36
  14. Deutsche Bank: 23

Reputation hat Einfluß auf die Bewertung einer Bank

Gerade als Kreditinstitut sollte die Reputation als wesentlicher Einflussfaktor für den Börsenkurs im Topmanagement präsent zu sein, aber der Schuster hat offensichtlich auch hier die schlechtesten Leisten.

Dabei lässt sich aus dem internationalen Vergleich der börsennotieren Gesellschaften viel lernen: Die Spitzenreiter in der Reputation heben ihr Engagement im Einsatz von Technlogie hervor. Auch die Nachhaltigkeit wird in der Spitzengruppe intensiv gespielt, wobei die wirklich guten Reputationsmanager es nicht mehr dabei belassen, allein die Anstrengungen ihres Unternehmens herauszustellen, nachhaltig zu agieren. Sie zeigen, wie sie durch ihre Geschäftstätigkeit anderen Unternehmen helfen, nachhaltiger zu sein. Damit wird ihr Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit multipliziert. Dieser Weg steht gerade Finanzdienstleistern offen – wird aber nur sehr selten genutzt.

Besonders bedauerlich ist die Schwäche der Deutschen Bank in der Reputationsdimension „Produkt & Services“. Wie will ein Unternehmen erfolgreich sein, wenn es seine Produkte und Services nicht positiv herausstellt? Hier ist es am offensichtlichsten, dass das Reputationsmanagement noch Potenzial für Optimierungen hat. Wenig tröstend ist hierbei, dass die allermeisten Firmen im Ranking in der Reputation bei Produkten & Services nicht exzellent sind.


Wer mehr über die Studie erfahren möchte, kann sich gerne unter Joerg.Forthmann@IMWF.de melden.

Über den Autor

Jörg Forthmann

Jörg Forthmann ist Geschäftsführender Gesellschafter der Kommunikationsberatung Faktenkontor. Das Faktenkontor hat sich auf die Unternehmens- und Vertriebskommunikation spezialisiert und betreut eine Reihe namhafter Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister. Auf Basis von fundierten Analysen entwickelt die Beratungsgesellschaft Handlungsempfehlungen für ihre Mandanten. Forthmann hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert und das journalistische Handwerk im Axel-Springer-Verlag erlernt. Bei der Nestlé Deutschland AG arbeitete er in der Unternehmenskommunikation. Nach einem Wechsel als Pressesprecher zur Unternehmensberatung Mummert Consulting gründete er die Pressestelle des Hauses als PR-Beratung aus. Aus dieser Ausgründung ist das heutige Faktenkontor mit 30 Mitarbeitern in Hamburg, Frankfurt und Berlin entstanden.

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