In der deutschen Finanzbranche herrscht derzeit nur wenig Optimismus. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Stimmung weiterhin verhalten ist, ebenso wie der Ausblick auf die zukünftige Entwicklung.
Die bereits seit längerer Zeit gedämpfte Stimmung in der deutschen Finanzbranche hält weiter an. Dies zeigt die neueste Umfrage des Centers for Financial Studies der Frankfurter Goethe-Universität. Der CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche misst, ist im ersten Quartal 2024 um lediglich 1,2 Punkte auf 108,4 Punkte gestiegen.
Obwohl die Finanzbranche im ersten Quartal gute Ergebnisse beim Mitarbeiterwachstum verzeichnete, das sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erholt hat und auch das Investitionsvolumen der Dienstleister zugenommen hat, sind das Umsatz- und Ertragswachstum der gesamten Finanzbranche rückläufig. Die Dienstleister melden sogar ein negatives Ertragswachstum, blicken jedoch optimistisch auf das laufende Quartal, insbesondere hinsichtlich des Umsatz- und Investitionswachstums.
Steigende Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland
Die Einschätzung der zukünftigen internationalen Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland hat sich im ersten Quartal 2024 deutlich verbessert, basierend auf den Bewertungen der Dienstleister. Der Indexwert stieg um 7,6 Punkte auf 99,2 Punkte und nähert sich damit wieder der neutralen Marke von 100 Punkten an. Eine Ursache hierfür könnte die Entscheidung der EU gewesen sein, die neue Behörde zur Geldwäschebekämpfung (AMLA) in Frankfurt anzusiedeln.
Rückläufiges Umsatz- und Ertragswachstum der Finanzbranche
Das Umsatzwachstum der Finanzinstitute sank im ersten Quartal 2024 um 1,6 Punkte auf 117,8 Punkte, was immer noch 7,4 Punkte über dem Vorjahreswert liegt. Auch die Dienstleister verzeichneten einen Rückgang um 6,1 Punkte auf 102,2 Punkte, was 13,6 Punkte unter dem Vorjahresniveau liegt. Für das zweite Quartal sind die Finanzinstitute eher pessimistisch, während die Dienstleister ein deutlich besseres Ergebnis erwarten.
Hinsichtlich des Ertragswachstums meldeten sowohl Finanzinstitute als auch Dienstleister rückläufige Zahlen für das erste Quartal. Der Sub-Index der Finanzinstitute fiel um 2,3 Punkte auf 119,1 Punkte, liegt jedoch immer noch 6,9 Punkte über dem Vorjahresniveau. Der Sub-Index der Dienstleister sank um 10,4 Punkte auf 99,1 Punkte und liegt somit erstmals seit 2009 wieder unter dem neutralen Wert von 100 Punkten, was 7,5 Punkte unter dem Vorjahreswert bedeutet. Für das laufende Quartal bleiben die Erwartungen der Finanzinstitute zurückhaltend, während die Dienstleister auf bessere Ergebnisse hoffen.
Das Wachstum des Investitionsvolumens in Produkt- und Prozessinnovationen der Finanzinstitute fiel um 5,1 Punkte auf 104,5 Punkte und liegt nun nahezu auf dem Vorjahresniveau (-0,1 Punkte). Die Dienstleister hingegen verzeichneten einen Anstieg um 4,9 Punkte auf 103,0 Punkte, was 7,9 Punkte unter dem Vorjahresstand liegt. Für das laufende Quartal erwartet die gesamte Finanzbranche einen leichten Anstieg.
Anstieg beim Mitarbeiterwachstum der Finanzbranche
Im Gegensatz zu den anderen Sub-Indizes verzeichnet die Finanzbranche im ersten Quartal ein Wachstum bei der Mitarbeiterzahl. Der Sub-Index der Finanzinstitute stieg um 2,5 Punkte auf 112,9 Punkte, was 7,5 Punkte über dem Vorjahresniveau liegt. Auch die Dienstleister melden einen Anstieg um 5,2 Punkte auf 107,1 Punkte, was 3,8 Punkte über dem Vorjahresstand liegt. Für das laufende Quartal plant die Finanzbranche, etwas weniger neue Mitarbeiter einzustellen als im Vorquartal.
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