Wie gehen die Geschäfts- und IT-Verantwortlichen mit den aktuellen Umbrüchen und Herausforderungen der Digitalisierung um? Welche Pläne haben sie? Eine aktuelle Studie untersucht die wichtigsten IT-Trends für 2021.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.

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Viele Unternehmen stehen vor einem Generationenwechsel: In den nächsten zehn Jahren gehen fast 21 Prozent der Fachkräfte aus IT und Business in den Ruhestand. Digitalisieren, transformieren, hinüberretten in die Zukunft, das sind die Gebote der Stunde. Dabei bleibt es nicht: Es geht auch um digitale Bestellungen, automatisierten Service, intelligente Fabriken, Datenaustausch oder das smarte Management von Lieferketten.

All das erhöht die Anforderungen an die Sicherheit. Wie gehen Führungskräfte damit um? Was sagen die IT-Manager zu Datensouveränität oder der Regulierung intelligenter Technologien? Antworten auf diese und weitere Fragen fand die Beraterfirma Capgemini in einer aktuellen Studie. Die Ergebnisse sollen Unternehmen helfen, ihre Strategien zu vergleichen, lokale Faktoren und internationale Einflüsse zu bewerten, Technologie-Trends einzuordnen und die Zukunft der eigenen Organisation zu gestalten.

Pandemie: Kaum Auswirkungen auf Technologieausgaben

Zum Umfragezeitpunkt, im September und Oktober des vergangenen Jahres, waren die Konjunkturaussichten unsicher. Man erwartete starke Budget-Kürzungen: Tatsächlich reduzierten aber nur knapp 15 Prozent der befragten Firmen ihre IT-Ausgaben. Das entspricht in etwa dem Vorjahr. Rund 27 Prozent der Befragten frieren die IT-Budgets ein – 48,4 Prozent erhöhen die Ausgaben. Im Vorjahr waren es 63,1 Prozent.

Der Studie nach wirkte sich die Corona-Pandemie also nur bedingt negativ auf die Ausgaben im Technologiebereich aus. Vielmehr nähmen 87 Prozent der befragten Unternehmen und Behörden die Pandemie zum Anlass, sich weiter zu digitalisieren.

Laut den Befragten fließen zudem knapp 47 Prozent aller IT-Ausgaben in den Erhalt von Systemen. Großkonzerne haben in diesem Bereich die niedrigsten Kosten – der Mittelstand die höchsten. Für Modernisierungen geben CIOs etwa 27 Prozent ihres Budgets, für Entwicklung und Umsetzung von Innovationen rund 26 Prozent aus. Diese Werte bewegen sich ungefähr auf dem Niveau von vor drei Jahren.

Kundenbedürfnisse werden wichtiger

Die Untersuchung zeigt, dass sich CIOs darauf konzentrieren, die IT an den Bedürfnissen der Endkunden auszurichten. Datensicherheit, bessere Nutzung von Informationen, kürzere Release-Zyklen und der Aufbau von Partnernetzwerken gewinnen an Bedeutung – Flexibilität und Effizienz treten in den Hintergrund.

Generationenwechsel in der IT

Der Fachkräftemangel in der IT ist im deutschsprachigen Raum über die Dauer des vergangenen Jahres leicht gestiegen. Die Teilnehmer der Studie erwarten jedoch, dass er in den nächsten beiden Jahren weiter stetig zunimmt. Wie bereits angesprochen: Viele Mitarbeiter der IT gehen in den nächsten Jahren in Rente. Die befragten Unternehmen gehen allerdings davon aus, dass das in ihrem Verantwortungsbereich keine oder nur leicht negative Auswirkungen haben werde.

Über den Haufen geworfen

Rund 55 Prozent der befragten Unternehmen mussten während der Pandemie kurzfristig ihre Projektpläne anpassen: Die Pandemie führte zu Lieferengpässen bei Wartungs- und Entwicklungs-Services – sowohl bei Lieferanten aus dem eigenen Land als auch bei Providern aus Europa, den USA und Asien. Zirka 25 Prozent der Befragten stoppten zudem IT-Vorhaben, 42 Prozent verschoben den Start von Projekten in die Zukunft. Fast drei Viertel davon sollen in diesem Jahr anlaufen. Von den gestoppten Vorhaben wird voraussichtlich knapp die Hälfte 2021 weitergeführt. 18 Prozent der Studienteilnehmenden zogen IT-Vorhaben vor. Davon soll allerdings fast ein Drittel in diesem Jahr gestoppt und nicht beendet werden.

Intelligente Technologien im Kommen

Der Studie nach ist die Nutzung intelligenter Technologien in den letzten 12 Monaten leicht gestiegen. Dieser Effekt sei vor allem zurückzuführen auf den gehobenen Mittelstand und den Mittelstand, die ihre Aktivitäten etwas ausgebaut haben.

Die Einsatzbereiche würden ähnlich priorisiert wie im Vorjahr, an der Spitze stehe die Automatisierung manueller Arbeiten. Allerdings schätzten CIOs den Mehrwert der einzelnen Maßnahmen für Anwender kritischer ein als die Verantwortlichen aus dem Business. Deren anfängliche Euphorie ist etwas abgeklungen. Beide Gruppen kommen zu einer ähnlichen Bewertung intelligenter Technologien.

Im vergangenen Jahr lehnten die Studienteilnehmenden staatliche oder externe Kontrolle in diesem Bereich überwiegend ab und bevorzugten Selbstverpflichtungen. Das hat sich inzwischen geändert: So ist die Zustimmung gegenüber der staatlichen Regulierung der Einsatzbereiche von KI zwar immer noch gering, aber etwas höher als im Vorjahr.

Auch die externe Überprüfung der Maßnahmen, die lernende Systeme vor Manipulation schützen sollen, findet jetzt mehr Zustimmung. Gleichzeitig hat die Erarbeitung ethischer Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI im eigenen Unternehmen Zustimmung verloren.

Cloud immer beliebter

Die Untersuchung legt nahe, dass die Verbreitung von Datenplattformen steigt. Da deren Betrieb komplex und die Implementierung teuer ist, sind Konzerne besser aufgestellt als der Mittelstand. Der Datenaustausch entlang der eigenen Zulieferkette in diesem Jahr hat enorm zugenommen: Neben der Zusammenarbeit mit Behörden und Partnern würden inzwischen mehr Daten mit Dritten ausgetauscht. Der Anstieg zeige, dass der gemeinsamen Nutzung von Daten viel Potenzial zugemessen wird, meinen die Studienautoren.

Rund 28 Prozent der IT-Dienste stellen dabei außereuropäische Cloud-Anbieter. 23 Prozent werden zudem bei europäischen Providern eingekauft. 45 Prozent der Nutzer außereuropäischer Clouds wollen in den nächsten Jahren ihre Kapazitäten in Europa aufstocken. Dabei geht es ihnen in erster Linie darum, europäische Datenschutzstandards einzuhalten und die Datensouveränität zu erhöhen.

Weitere Technologietrends 2021

Production Safety und Security, Predictive Analytics, Schutz vor Bedrohungen durch IoT-fähige Geräte, DevOps sowie Robotic Process Automation (RPA) ohne KI-Unterstützung – das sind die wichtigsten Technologie-Trends für die IT-Manager im laufenden Jahr. Weniger relevant für die Verantwortlichen seien Chatbots,  Sprachsteuerung, virtuelle Assistenten, Virtual- und Augmented- Reality-Anwendungen, Blockchain- Technologien und Mobile Wallets.

2021 gehe es vor allem darum, die Anwendungslandschaft zu optimieren, ihre Weiterentwicklung zu beschleunigen und den Datenaustausch zu vereinfachen. Damit reagieren die Befragten auf neue Anforderungen von Kundinnen und Kunden und bereiten sie sich darauf vor, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen: Sie wollen enger mit anderen Organisationen zusammenarbeiten und das Potenzial von Daten ausschöpfen.

Damit verknüpft sei die Migration auf SAP S/4HANA® und der Einsatz von intelligenten „Dingen“ in der Industrie, schreiben die Studienautoren. Relativ wenige Projekte würde es zu virtuellen Assistenten oder Natural Language Processing geben.

Die IT-Trends 2021 im Video

Im folgenden Video werden die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage zu den IT-Trends 2021 vorgestellt:

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