Wenn das Impftempo weiter hochfährt, bestehen gute Chancen, im Laufe des Jahres in eine neue Normalität eintreten zu können. Für Banken bedeutet dies, sich fit zu machen für die Post-Corona-Zeit. Alte und neue Trends begleiten sie dabei.
Mitten in der dritten Welle der Corona-Pandemie lassen optimistische Prognosen der Wirtschaft aufhorchen. Für Banken und Sparkassen sind dies gute Nachrichten, vermindert sich doch damit die Gefahr von Insolvenzen und daraus folgenden kreditrisiko-bedingter Abschreibungen.
Andere Herausforderungen bleiben unverändert bestehen: Digitalisierung, Negativzinsen, zunehmender Wettbewerb, verändertes Kundenverhalten und mehr. Der Druck auf die Erträge wird anhalten und die Suche nach neuen Ertragsquellen fortgesetzt werden.
Aktuelle Zukunftstrends für Finanzinstitute
Im heutigen Rückblick auf interessante Beiträge aus der internationalen Finanzszene stehen aktuelle Zukunftstrends für Finanzinstitute im Mittelpunkt.
Aktuelle Trends in Banking und FinTech
Aus der Analyse verschiedener Veranstaltungen, Regulierungen, Entwicklungen und Partnerschaften in den Bereichen FinTech und Bankwesen können sechs Trends für die nächsten Monate ermittelt werden, die Banken und FinTechs berücksichtigen sollten.
Mehr dazu hier: Banking and Fintech in 2021: Discover Exploding Trends
Droht die Apokalypse des traditionellen Bankwesens?
Selbst Größe und finanzielle Stabilität garantieren keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber den digitalen Disruptoren mehr. Während in der Finanzkrise die Regierungen große Banken für „zu groß, um zu scheitern“ erklärten, sind viele Finanzinstitute jetzt „zu langsam, um zu überleben“, so eine aktuelle Studie.
Banken und Sparkassen können es sich nicht leisten, mehr Zeit mit Änderungen zu verschwenden, die lediglich die bestehenden Prozesse optimieren. Sie müssen alle Prozesse neu definieren und darüber nachdenken, was im digitalen Zeitalter möglich ist.
Mehr dazu hier: Are We Facing an Apocalypse for Traditional Banking?
Personalabbau im großen Stil
Zwei Drittel des Big Banking sind überflüssig, ineffektiv, Overhead, Vergangenheit, bestanden, passé, weg. So zumindest die Meinung von Chris Skinner. Hat er recht, würde dies bedeuten, dass 2 von 3 Bankarbeitsplätzen entfallen könnten.
Mehr dazu hier: 2 out of 3 bank workers are not needed
Wie sieht Ihre Nachhaltigkeitsstrategie aus?
Immer mehr Verbraucher fordern Nachhaltigkeit von Unternehmen, und eine Rekordzahl von Marken hat darauf reagiert, indem sie Netto-Null- oder CO2-neutrale Verpflichtungen ankündigt, Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen festlegt und in Klimaschutzmaßnahmen investiert.
Bei der Strategie für ökologische Nachhaltigkeit geht es heute um viel mehr als um soziale Verantwortung von Unternehmen. Es geht um Technologie- und Geschäftsinnovationen, systemische Risikominderung und nachhaltiges Wachstum. Es geht um Transformation.
Mehr dazu hier: What’s Your Sustainability Strategy?
Wie Banken Nachhaltigkeit unterstützen können
Die Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltkrisen, auf die wir zusteuern, sind nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch gravierend. Nicht nur jüngere Generationen wurden erfolgreich mobilisiert, eine aktivere Haltung einzunehmen, um die Qualität unserer Zukunft zu sichern. Nachhaltigkeit steht bei allem, was wir tun, im Mittelpunkt.
Unternehmen aller Branchen können die notwendigen Schritte unternehmen, um nachhaltiger zu werden. Dabei spielt auch der Finanzsektor eine wesentliche Rolle, da nachhaltige Finanzierung und Anlagen beweisen, dass Geld auch eine treibende Kraft sein kann.
Mehr dazu hier: How Banking Institutions can Help Steer Towards a Sustainable Economy
Digitalisierung als Erfolgsfaktor
Banken, die frühzeitig in die Digitalisierung investiert haben, werden mach der Corona-Krise in einer besseren Position als andere. Ein auf offenen Ökosystem-Plattformen basierender Ansatz ist für den zukünftigen Erfolg von entscheidender Bedeutung. Ein solcher Ansatz kann dazu beitragen, Kundenzufriedenheit und ‑bindung zu verbessern, die Markteinführung neuer Produkte und Dienstleistungen zu beschleunigen und dies zu einem niedrigeren Preis. Entscheidend ist nun eine Transformation des Geschäftsmodells und das Finden neuer neue Ertragsmöglichkeiten.
Mehr dazu hier: Accelerating through change – how banks are responding to the challenges ahead
Financial Wellness für bessere Kundenbeziehungen
Selbst wenn sich die Wirtschaft erholt, müssen die Finanzinstitute ihre wesentliche Rolle bei der Unterstützung des großen Teils der Bevölkerung stärken, der weiterhin mit finanziellen Belastungen zu kämpfen hat. Die Möglichkeit, das Bankgeschäft so umzugestalten, dass finanzielles Wohlbefinden ein grundlegendes Prinzip ist, bietet ein großes Potenzial für profitables zukünftiges Wachstum.
Mehr dazu hier: Financial Wellness: The Cornerstone of Greater Customer Engagement
6 Wege, wie die Digitalisierung die Customer Journey verändert
Innerhalb eines Jahres hat sich die Bankenlandschaft zweifellos verändert und die traditionellen Institute unter enormen Druck gesetzt, Innovationen zu entwickeln und kundenorientierte Lösungen zu entwickeln. Die Zukunft der Branche wird auf mobiles, allgegenwärtiges Banking ausgerichtet sein, das auf interaktiven und intuitiven Engagement-Modellen basiert.
Mehr dazu hier: 6 Ways Digital Is Transforming the Customer Journey In Banking
Hyper-Personalisierung für die Bank der Zukunft
Hyperpersonalisierung ermöglicht mithilfe von Echtzeitdaten die Generierung kundenspezifischer Erkenntnisse. Damit können Banken Dienstleistungen anbieten, die stark auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind.
Mehr dazu hier: Hyper-personalisation: the key to banking’s past – and its future
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
CBCDs und der digitale Euro
Während die Corona-Pandemie die Digitalisierung beschleunigt, steht die Ausgabe digitaler Formen von Fiat-Währungen im Vordergrund der Pläne vieler Zentralbanken., die als digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) bezeichnet werden. Die APAC-Region ist in diesem Bereich führend bei aktiven Pilotprojekten und der Erforschung der Technologie durch Finanzinstitute und Aufsichtsbehörden in der gesamten Region.
Mehr dazu hier: Are CBDCs the answer to the crypto dilemma?
Die norwegische Zentralbank hat Pläne aufgestellt, um in den nächsten Jahren eine Vielzahl technischer Optionen für ein CBDC zu testen.
Mehr dazu hier: Norway preps CBDC tests
Nach Meinung der EZB könnten private Kryptowährungen die Kontrolle der Zentralbank über die Geldpolitik untergraben und die finanzielle und geldpolitische Stabilität in der EU gefährden. Tatsächlich wird die Einführung eines digitalen Euro zunehmend zu einem strategischen Thema für Europa. EU-Mitglieder wie Frankreich, aber auch die Niederlande haben kürzlich begonnen, mit einem digitalen Euro zu experimentieren. Jede Entscheidung würde jedoch eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten erfordern.
Mehr dazu hier: ECB and a Digital euro: the Dutch are leading
In einer umfassenden Analyse veröffentlichte die EZB die Ergebnisse der Konsultation zum digitalen Euro, die eine eher positive Haltung widerspiegeln. Der Bericht liefert damit wichtige Beiträge zur analytischen und experimentellen Arbeit der EZB und zur bevorstehenden Entscheidung des EZB-Rates, ob im Hinblick auf die mögliche Ausgabe eines digitalen Euro als Zahlungsinstrument eine förmliche Untersuchungsphase eingeleitet werden soll oder nicht.
Mehr dazu hier: ECB and a Digital euro: positive consultation results
Blockchain: Welche Unterschiede gibt es?
In letzter Zeit gab es viele Blockchain-Starts, die alle behaupteten, DIE Blockchain zu sein. Obwohl sie sich grundlegend unterscheiden, verfolgen sie alle das gleiche Ziel, die Revolution der dezentralen Finanzen (DeFi) voranzutreiben. Es erscheint vorstellbar, dass mehrere Blockchains auf diese lang erwartete dezentrale Weise auf Finanzen hinarbeiten.
Mehr dazu hier: Blockchains comparison: what is the actual difference? Cardano, Elrond, Polkadot and Ethereum 2.0
Baustelle Digitalisierung im Firmenkundengeschäft
95 Prozent der Unternehmens- und KMU-Kunden erwarten von Banken, dass sie digitale Dienstleistungen auf dem Niveau des Privatkundengeschäfts anbietet. Allerdings ist die Komplexität dort deutlich höher.
Mehr dazu hier: Who says elephants can’t dance?
Zur Zukunft des Bezahlens
Die Corona-Pandemie gab den Anstoß, schnellere, einfachere und sicherere Zahlungslösungen für Verbraucher und Unternehmen zu implementieren. Die Umstellung auf kontaktloses Bezahlen, mobile Geldbörsen und sogar eingebettete One-Click- oder No-Click-Lösungen wird immer häufiger. Zahlungen werden zu einem unsichtbaren Bestandteil der Kaufreise.
Mehr dazu hier: The Future of Payments is Fast, Seamless, Safe and Embedded
Neues über Banken, FinTechs und andere Finanzunternehmen
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über neue Aktivitäten von Banken, FinTechs und andere Finanzunternehmen, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Banking für Kids sammelt Investorengelder ein
Teen-Banking gewinnt weiter an Bedeutung. Verschiedene FinTech-Anbieter konnten kürzlich Investorengelder einsammeln, um ihre Plattformen für Jugendliche und Familien weiterzuentwickeln.
Mehr dazu hier: Till raises $5m for kids‘ banking platform
Und hier: Kids-focused fintech Greenlight raises $260M
Und hier: Teen banking app Step raises $100m
Spanische Neobank mit eigenem “Facebook” für Kunden
Die katalanische Digital Community Bank 11Onze hat ein eigenes geldorientiertes, Facebook-ähnliches privates soziales Netzwerk für Kunden eingerichtet. Das Netzwerk soll Kunden beim Management ihrer Finanzen unterstützen und zügig weiterentwickelt werden.
Mehr dazu hier: Neobank 11Onze builds private social network for customers
Ally setzt auf Quantencomputing
Ally Financial aus den USA setzt auf Quantencomputing. Um entsprechende Fähigkeiten zu entwickeln und zu untersuchen, wie neue Algorithmen und zukünftige Quantenhardware das Kundenerlebnis verbessern können will man mit Microsoft zusammenarbeiten.
Mehr dazu hier: Ally partners with Microsoft Azure to prepare quantum computing-ready workforce
Britische Bank setzt auf Pop-up-Filialen
Nach einer Welle von Filialschließungen will die britische TSB 43 Pop-up-Filialen in ganz Großbritannien eröffnen. Die Bank hat 100 mobile Berater geplant, um diesen neuen persönlichen Service bereitzustellen, der Kunden den Zugang zu Produkten und Dienstleistungen außerhalb einer normalen Niederlassung ermöglicht.
Mehr dazu hier: TSB returns to abandoned high streets with network of pop-up branches
Mal wieder eine neue Kundenkarte
Curve, das FinTech, die Kundenkarten in einer Smartcard und einer intelligenten App vereint, kündigt die Ausgabe einer limitierten Kundenkarte aus rotem Metall für bestehende und neue Kunden an. Sie ist Teil des Curve-Sortiments an Hochglanzmetallkarten, darunter Roségold und Blauer Stahl. Immerhin bieten die Karten nicht nur unterschiedliche Farben sondern auch weitere Vorteile für Kunden, wie Handyversicherung, vorrangige Kundenbetreuung und Cashbacks.
Mehr dazu hier: Curve brings back Red Metal card
Mastercard mit Krypto-Bonuskarte
Und noch eine neue Karte: Die Kryptobörse Gemini hat sich mit Mastercard und WebBank für eine Kreditkarte zusammengetan, mit der Benutzer Krypto-Belohnungen verdienen können. Karteninhaber erhalten bis zu drei Prozent Cashback, wenn sie Bitcoin oder eine der mehr als 30 auf Gemini verfügbaren Kryptowährungen kaufen. Belohnungen werden automatisch den Gemini-Konten der Kunden gutgeschrieben.
Mehr dazu hier: Gemini partners Mastercard on crypto rewards card
WhatsApp Payments nun auch in Afrika
Die südafrikanische Nedbank hat mit Money Message einen neuen, von Mastercard unterstützten Dienst eingeführt, um Zahlungen über WhatsApp zu ermöglichen. Nach der Registrierung können kleine Unternehmen und Kleinstunternehmen den Dienst verwenden, um Kunden mit einem gültigen südafrikanischen Ausweis und einem Bankkonto eine WhatsApp-Zahlungsanforderungsnachricht zu senden.
Mehr dazu hier: Nedbank and Mastercard launch WhatsApp payments with Money Message