Die DORA-Richtlinie der EU verpflichtet die Finanzbranche ab 2025, Richtlinien zur Cybersicherheit zu erfüllen. 5G-basierte Redundanzsysteme bieten bereits jetzt innovative Lösungen für ausfallsichere Konnektivität.
Geld überweisen, Rechnungen bezahlen, Fonds und Aktien verwalten –Bankkundinnen und -kunden sind heutzutage längst daran gewöhnt, alltägliche Finanzaktionen online per Smartphone, Tablet oder Computer zu erledigen. Eine Studie aus dem Jahr 2020 ergab zudem, dass 60 Prozent der Girokonten online eröffnet werden. Für die Nutzerinnen und Nutzer sind die Online-Dienste bequem und sparen Zeit, die Banken wiederum profitieren von automatisierten Prozessen und wertvollen Daten. Dementsprechend spielt die digitale Transformation in der Finanzbranche eine zukunftsträchtige Rolle. Vor allem Big Data-Projekte und Künstliche Intelligenz stehen laut einer Endava-Studie bei vielen Banken im Fokus.
DORA kommt
Mit der fortschreitenden digitalen Transformation in der Banken-, Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche wird die Bedeutung operativer Resilienz immer größer. Im Januar 2025 tritt deshalb der Digital Operational Resilience Act (DORA) in Kraft, eine Verordnung zur digitalen Resilienz im Finanzsektor. Ziel dieser EU-Richtlinie ist es, die Fähigkeit des Finanzsektors zu stärken, um Cyberangriffe, Ausfälle und Störungen besser abwehren zu können.
Es tut sich in der Branche also nicht nur etwas in Sachen Digitalisierung. Auch das Thema Absicherung gewinnt dank DORA an Bedeutung. Ich wünsche mir, dass sich dieser Trend fortsetzt. Telekommunikationsunternehmen können einiges dafür tun. Denn eine unterbrechungsfreie, sichere Konnektivität bildet die Basis aller Digitalisierungsvorhaben. Leider können wir kurzfristige Störungen des Netzes auch künftig nicht hundertprozentig verhindern. Kein Netzanbieter kann das, auch wenn wir uns dieser Marke immer weiter annähern. Aber auch künftig können Router ihren Geist aufgeben, beschädigen Bagger versehentlich Leitungen, legen Naturkatastrophen das Netz lahm. Nicht zu vergessen die Hackerangriffe, die immer raffinierter und gefährlicher werden.
Unternehmen rüsten sich für digitale Ausfälle
Ein IT-Ausfall kann Firmen lahmlegen – unabhängig von der Ursache. Im Sommer 2024 erlebte die Geschäftswelt in dieser Hinsicht einen jähen Weckruf: Ein fehlerhaftes Update der Cybersicherheitsfirma CrowdStrike legte weltweit Millionen Rechner lahm. Die Folgen waren gravierend. In Deutschland musste fast jedes zweite betroffene Unternehmen seinen Betrieb einstellen – durchschnittlich für zehn Stunden. Das ergab eine gemeinsame Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des Digitalverbands Bitkom. Kein Wunder also, dass immer mehr Finanzunternehmen darüber nachdenken, sich resilienter aufzustellen und sich vor Netzausfällen und IT-Attacken besser zu schützen.
Dazu zählen auch viele kleine Finanzunternehmen und FinTech-Startups. Während große Finanzinstitute in der Regel umfangreiche Sicherheits- und Redundanzsysteme implementieren können, fehlen kleineren Unternehmen oft die finanziellen Mittel und das technische Know-how, um vergleichbare Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Ein IT-Ausfall kann für diese Unternehmen verheerende Folgen haben: Sie können Transaktionen nicht durchführen und laufen Gefahr, das Vertrauen ihrer Kundinnen und Kunden nachhaltig zu verspielen. Zudem sind gerade Fintech-Startups auf technologische Zuverlässigkeit angewiesen, wenn sie sich mit ihren Innovationen auf dem Markt behaupten möchten.
Mit 5G die Resilienz erhöhen
Deutlich sicherer sind Unternehmen, die ihren Festnetzanschluss mit einem 5G-Mobilfunk-Modul absichern. Dieses doppelte Netz bietet den Vorteil, dass bei einem Ausfall des Festnetzes das 5G-Modul einspringt. Natürlich muss dies automatisch passieren, ohne dass das betroffene Unternehmen etwas von der Störung bemerkt oder sich an die Hotline wenden muss. Heißt: Das System muss über den Router die Fehlersuche anstoßen und die Entstörung in die Wege leiten. Verschiedene technische Komponenten müssen dafür ideal zusammenspielen und automatisierte Prozesse ermöglichen.
Für uns Telekommunikationsunternehmen bedeutet das, dass wir mit der automatisierten Fehlersuche und Entstörung auch kleinen und mittleren Unternehmen einen Servicegrad bieten sollten, der bislang den Großkunden vorbehalten war. Voraussetzung auf Anbieterseite sind dafür ein stabiles Netz, das auf Glasfaser und 5G basiert, sowie zentrale Teams, die eingehende Störmeldungen schnell bearbeiten können.
So funktioniert das NonStopNetz
Bleibt das Internetsignal in der Leitung aus, meldet der Router den Ausfall an das angebundene Mobilfunk-Modul. Darin steckt eine 5G-fähige SIM-Karte. Das Backup-Modul fährt hoch und versorgt den Kunden trotz des Leitungsausfalls mit der üblichen Bandbreite. Natürlich muss die SIM-Karte ein unbegrenztes Datenvolumen liefern, bis das Festnetz wieder anspringt. Falls der Router nicht wieder auf die reguläre Leitung umleiten kann, muss die SIM-Karte eine Meldung ans Service-Team auslösen. Die Fachleute prüfen dann die Daten des Anschlusses und fahnden nach der Ursache der Störung. In der Regel werden die Teams das Problem remote lösen. Nur wenn dies nicht der Fall ist, behebt die Technik-Fachkraft den Schaden vor Ort.
Nach diesem Prinzip funktionieren auch unsere Tarife „Business DSL“ und „Business Glasfaser“. Sie liefern Geschäftskunden ein Paket aus Festnetzanschluss, 5G-Mobilfunk-Modul sowie einem Installations- und proaktiven Entstörservice.
Schritt halten im digitalen Wettbewerb
Klar ist: Die digitale Transformation in der Finanzbranche schreitet unaufhaltsam voran. Da immer mehr Finanztransaktionen ins Internet verlagert werden und die Abhängigkeit von Online-Diensten wächst, müssen Unternehmen ihre IT-Infrastrukturen besser gegen Ausfälle und Cyberangriffe schützen – auch um die künftigen DORA-Richtlinien zu erfüllen. Die Nutzung von 5G und redundanten Systemen bietet vielversprechende Möglichkeiten, die Ausfallsicherheit zu erhöhen und die Kontinuität von Finanzdienstleistungen zu gewährleisten.
Für kleine Finanzunternehmen und Fintech-Startups wird es entscheidend sein, innovative und kosteneffiziente Lösungen zu finden, um mit den Sicherheitsstandards großer Banken Schritt zu halten. Die Zusammenarbeit mit Telekommunikationsunternehmen, die stabile und leistungsfähige Netze bereitstellen, spielt dabei eine zentrale Rolle. Unternehmen, die frühzeitig in robuste IT-Infrastrukturen und umfassende Sicherheitslösungen investieren, können sich besser auf digitale Störfälle vorbereiten und dadurch das Vertrauen ihrer Kunden stärken. Das hilft ihnen, sich langfristig im Markt zu behaupten.