Eine aktuelle Studie untersucht Einschätzungen und Erwartungen von CFOs deutscher Großunternehmen zu makroökonomischen, unternehmensstrategischen und finanzwirtschaftlichen Themen.
2023 sehen sich Deutschlands Unternehmen mit einer wenig erfreulichen neuen Realität konfrontiert. Eine beispiellose Kombination unterschiedlichster Krisen und massiver Risiken sorgt für ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld: Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation, Wirtschaftsschwäche in Ländern wie China sowie eine abrupt veränderte Geldpolitik belasten die Konjunktur.
Die Unternehmensberatung Deloitte ist in einer Studie der Frage nachgegangen, wie Finanzvorstände deutscher Firmen auf die gestiegenen Kosten und Risiken reagieren, und welche Maßnahmen sie planen, um Ihr Geschäft krisenresistenter zu gestalten.
„Made in Germany“ gewinnt wieder an Bedeutung
Die stark gestiegenen Unsicherheiten infolge der geopolitischen Unwägbarkeiten wirken sich entsprechend auf die Lokalisierung der geplanten Investitionen aus. Fast 20 Prozent der Unternehmen verschieben die geplanten Auslandsinvestitionen aufgrund der gegenwärtigen politischen Risiken.
Rund 70 Prozent der befragten Finanzvorstände planen, im kommenden Jahr verstärkt in Deutschland zu investieren und somit Unsicherheiten infolge der geopolitischen Risiken und den damit einhergehenden Lieferkettenproblemen entgegenzuwirken. Im Vergleich zu den Ergebnissen früherer Befragungen hat sich damit der Fokus für Investitionen weg aus China in Richtung Deutschland und Europa verschoben. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise in Europa orientieren sich allerdings die energieintensiven Sektoren eher in Richtung USA.
Strategien gegen die Inflation
Um mit plötzlichen Preissteigerungen umzugehen, nutzen Unternehmen verschiedene Strategien. 91 Prozent der befragten CFOs beabsichtigen die erhöhten Kosten direkt durch höhere Preise an ihre Kunden weitergeben, vor allem die Branchen Automobil- sowie Transport & Logistik.
77 Prozent der CFOs planen durch besseres Cash-Flow Management gegen die steigenden Preise vorgehen. Vor dem Hintergrund der rapide steigenden Energiepreise streben fast drei Viertel der Unternehmen bessere Energieeffizienz oder mehr Energieeinsparungen an.
Finanzabteilungen müssen digital aufrüsten
Die Herausforderungen offenbaren auch Schwächen in den Finanzabteilungen der Unternehmen. Insbesondere in Bezug auf den digitalen Reifegrad der Finanzfunktionen deutscher Unternehmen zeichnet die Studie ein ernüchterndes Bild: Demnach geben rund drei Viertel der CFOs an, in der Finanzfunktionen die Potentiale der Digitalisierung noch nicht auszuschöpfen. Besonders innovative digitale Technologien, Datenmanagement und Analytics sowie neue Mitarbeiter- und Arbeitsplatzanforderungen fehlen.
Dadurch fühlen sich viele Finanzvorstände nur unzureichend auf die neuen Anforderungen vorbereitet – seien es globale Umbrüche, die Notwendigkeit einer Geschäftsmodelltransformation oder neue Mitarbeiteranforderungen. Infolgedessen sehen 73 Prozent unter den Befragten eine hohe oder sehr hohe Notwendigkeit, die Finanzfunktion schneller an sich rapide ändernde Anforderungen anzupassen.
Die Studie „Abschwung, Inflation, Geopolitik: die neuen Realitäten für Unternehmen“ können Sie hier direkt herunterladen.
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