Ein anspruchsvolles Projekt liegt gut im Zeitplan. Da freuen sich Chef und Projektleiter beim Meeting des Projektteams. Doch einige unwesentliche Kleinigkeiten gilt es noch zu beachten.
Sie erinnern sich noch an die schwierige Aufgabe, den die Unternehmensberater lösen sollten? Es galt, das schier Unmögliche doch noch möglich zu machen. Und die Berater waren (überwiegend) zuversichtlich, dass dies gelingen würde. Schließlich waren sie Experten auf diesem Gebiet.
Heute nun findet ein großes Status-Meeting mit dem Chef der Beratungsgesellschaft statt. „Wir liegen in unserem Projekt weit vor der geplanten Zeit“ berichtet der erste Projektmanager stolz der Gruppe – und vor allem dem Chef. Mit den Ergebnissen könne man den USP des Unternehmens um 90 Prozent ausbauen. Toll!
Doch wie schaut es mit dem zweiten Projekt aus? Auch hier scheinen der Projektmanager und vor allem der für die Arbeit zuständige Experte gut vorbereitet zu sein. Sie haben sogar ein Handout für alle Teilnehmer der Sitzung mitgebracht, das sie verteilen. Es stößt allerdings auf wenig Interesse. Papier ist schließlich geduldig, wer wüßte diese besser, als ein Berater.
75 Prozent des neuen Produktes sind fertig
Der Projektmanager versichert, auch im zweiten Projekt sei man dem Zeitplan weit voraus. Der Experte ist etwas zurückhaltender. Man habe zwar gerade den Test des Prototyps abgeschlossen, müsse aber noch 50 Prozent des Performance-Tests durchführen. Das Design des neuen Produktes sei allerdings bereits zu 75 Prozent abgeschlossen.
Alles kein Problem, meint der verantwortliche Projektmanager, 75 Prozent bedeute ja, „drei von vier“. Also könnten die ersten drei der neuen Produkte bereits morgen ausgeliefert werden. Nun gilt es nur noch, einige der Folien zu überarbeiten, damit man sie dem Klienten zumailen kann.
Auch sonst hält das Meeting einiges für Ihre Lachmuskeln bereit: