Medienberichten zufolge ist der aktuelle Sprecher des Vorstands der HypoVereinsbank Theodor Weimer als Favorit um die die Nachfolge des ausscheidenden Chefs der Deutschen Börse Carsten Kengeter.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
HVB-Chef Weimer als Kengeter-Nachfolger im Gespräch
HypoVereinsbank-Chef Theodor Weimer könnte auf Carsten Kengeter an der Spitze der Deutschen Börse folgen. Laut Medienberichten von heute gilt Weimer als Favorit. Es habe „aussichtsreiche Kontakte“ zwischen dem Banker und Joachim Faber, Aufsichtsratschef der Börse, gegeben, hieß es unter Berufung auf einen Insider. Eine Ernennung Weimers könne binnen weniger Tage erfolgen. Der Nominierungsausschuss soll noch diese Woche zusammenkommen, um die Nachfolge des bis Ende des Jahres amtierenden Kengeters zu regeln. Es sei bislang aber noch keine abschließende Personalentscheidung getroffen worden und mehrere Kandidaten seien im Rennen, hieß es aus dem Unternehmen. Der Börsenchef hatte im Oktober seinen Rückzug angekündigt, da gegen ihn wegen des Verdachts auf Insiderhandel ermittelt wird. Weimer ist seit 2009 Vorstandsvorsitzender der UniCredit-Tochter HVB. Keiner der beteiligten Personen wollte die Berichte kommentieren.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
EZB kritisiert Banken für Brexit-Umzugspläne
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Änderungen in den Plänen von Geldhäusern gefordert, die Geschäft wegen des Brexit von Großbritannien in die Europäische Union (EU) verlagern wollen. Einige wollten nur reine Briefkastenfirmen errichten, hieß es. „Manche Elemente in einer Reihe von Bankplänen erfüllen nicht die Erwartungen und Anforderungen der EZB für Bankgeschäfte in der Eurozone“, schrieb die Notenbank in einem heute erschienen Newsletter. „Geldhäuser müssen nicht nur gut kapitalisiert sein und über ausreichend Liquidität und Finanzausstattung verfügen. Sie brauchen zudem Substanz vor Ort.“
Sparkassenlager sucht „gesichtswahrende“ Lösung
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) will seine Führungskrise beenden. „Man versucht, mit Ruhe und gesichtswahrend für alle Parteien eine Lösung zu finden“, hieß es heute aus Sparkassen-Kreisen. Für eine Übergangszeit soll DSGV-Vize Thomas Mang als Nachfolger von Georg Fahrenschon amtieren, der nach Vorwürfen der Steuerhinterziehung sein Amt bis zum Ende seines Vertrags im Mai 2018 ruhen lassen soll.
Hansson: Spielraum für Rekalibrierung der Geldpolitik
Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Ardo Hansson, hat sich für eine behutsame Kehrtwende der Geldpolitik der EZB ausgesprochen. „Mit größerer Zuversicht in die Aussichten für die Realwirtschaft gibt es einigen Spielraum für eine vorsichtige, aber offensichtliche Rekalibrierung der Geldpolitik“, sagte heute Estlands Notenbank-Chef. Die Wirtschaft in der Eurozone wachse stark und die Inflation nehme leicht zu. „Die Welt sieht für uns besser aus.“
Praet: Zinsen sind Hauptinstrument der EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird bei ihrer Kommunikation künftig wieder mehr den Zeitpunkt von Zinserhöhungen in den Vordergrund stellen. Das sagte heute Peter Praet, Chefvolkswirt der EZB, auf einer Konferenz in Frankfurt. „Die Zinsen werden letztlich ihren Status als Hauptinstrument der Geldpolitik wiedererlangen, und unsere Forward Guidance wird zu einem einheitlichen Ansatz zurückkehren“, betonte er.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- Cerberus ist Großaktionär der Deutschen Bank.
- LBBW mit Gewinnplus.
- Wirecard mit Umsatzplus von 50 Prozent.
- BayernLB: AR-Chef Häusler hört auf.
Was am wichtig wird
Am stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:
- Auf der 20. Euro Finance Week sprechen unter anderem Joachim Faber, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Börse, Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret, Alexander Graf Lambsdorff, Vize-Präsident des EU-Parlaments, und Felix Hufeld, Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
- Das Stuttgarter Landgericht verkündet das Urteil im Prozess gegen die Landesbausparkasse Südwest (LBS). Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hatte wegen einer Kündigungsklausel geklagt, auf deren Basis das Finanzinstitut 15 Jahre nach Vertragsabschluss kündigen könnte, wenn der Kunde kein Darlehen in Anspruch genommen hat.
- Der Rechnungshof der Europäischen Union (EU) veröffentlicht seinen Bericht zum Verhalten der EU-Kommission in der Griechenland-Krise.