FinTechs haben ihre ursprüngliche Absicht, etablierte Banken aus dem Markt zu drängen, nicht umsetzen können. Dennoch geht der Trend weiter und stellt Finanzinstitute wie Startups vor neue Herausforderungen.
Im heutigen Wochenrückblick auf spannende Beiträge aus der internationalen Finanzszene geht es – wieder einmal – um das Thema FinTech. Die Investitionen in diesen Bereich sind noch keineswegs versiegt, auch wenn sich immer deutlicher abzeichnet, dass sich der Markt konsolidiert.
FinTechs sind nicht mehr alleine
Das ist kein Wunder, denn zum einen haben Banken reagiert und so vor allem vielen B2C-FinTechs den Wind aus den Segeln genommen, zum anderen gibt es in einigen Bereichen zahlreiche Startups, die nicht besonders einfallsreich bei ihren Geschäftsmodellen sind. Den zehnten Robo-Advisor mit nahezu identischem Angebot braucht der Markt vielleicht doch nicht unbedingt…
Neue Herausforderungen für FinTechs
Bessere Kundenorientierung, mehr digitale Kompetenz und die Fähigkeit zur Fokussierung auf ein Kernprodukt waren für viele FinTechs wichtige Erfolgsfaktoren gegenüber traditionellen Bankinstituten. Inzwischen positionieren sich viele selbst als Bank und sehen sich damit neuen Herausforderungen gegenüber.
Mehr dazu hier: Fintechs May Face Bank-like Challenges as They Evolve Beyond Roots
Wahrheit oder Lüge?
Die Frage stellt sich nicht nur Chris Skinner mit Blick auf die zahlreichen, sich zum Teil widersprechenden Studien und Erhebungen rund um das Thema FinTech.
Mehr dazu hier: FinTech’s lies, damned lies and statistics
FinTech in Europa
Nicht zuletzt dank PSD2 hat sich in Europa eine innovative FinTech-Szene herausgebildet, die inzwischen auch internationale Bedeutung erlangt hat.
Mehr dazu hier: Fintech in Europe und hier: The best FinTech startups in Europe
Die Top Ten FinTechs
Und wer die zehn am höchsten kapitalisierten FinTechs in Nordamerika und Europa kennen möchte, der wird hier fündig: Top 10 Most Valuable Fintechs Across North America and Europe
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Wie der Mastercard-CEO die technologische Revolution im Banking sieht
Mastercards CEO Ajay Banga ärgert sich über Führungskräfte der Branche, die sich über das rasante Tempo des technischen Wandels beschweren. Alle Warnungen seien rechtzeitig vorhanden gewesen. Man müsse die technische Evolution verstehen und heute kluger Entscheidungen treffen. Wer dies nicht könne, riskieren irrelevant zu werden.
Mehr dazu hier: Mastercard Chief’s Startling Takes on Banking and Technology
Was Open Banking wirklich bedeutet
„Open“ ist ein neues Schlagwort in der Finanzdienstleistungsbranche geworden: Open Data, Open APIs, Open Banking, etc. Aber was steckt dahinter? „Offen“ bezieht sich auf die Fähigkeit von Unternehmen, ihre Dienste der Außenwelt zugänglich zu machen, damit externe Partner oder sogar Wettbewerber diese Dienste nutzen können, um ihren Kunden einen Mehrwert zu verschaffen.
Banken müssen dazu ihre interne Architektur anpassen, um der Außenwelt klar definierte und gut dokumentierte Services zur Verfügung zu stellen. Anstatt nur die von den Aufsichtsbehörden geforderten Mindestanforderungen nach PSD2 zu erfüllen, sollten sie damit beginnen, auch ihre anderen Produkte und Dienstleistungen (d. H. Wertpapiere, Kredite, Versicherungen usw.) zu öffnen, um so zu einer agileren, kundenorientierteren Organisation zu gelangen.
Mehr dazu hier: Transforming the bank to an Open API Ecosystem
Was Banken in Bezug auf Personalisierung von Amazon lernen können
Finanzinstitute arbeiten daran, die Personalisierung ihrer Leistungen zu verbessern, während Verbraucher beim Datenaustausch immer sensibler werden. Dennoch teilen Konsumenten bereitwillig Daten mit BigTechs und E-Commerce-Giganten. Ein wichtiger Grund dafür ist, wie effektiv Amazon Kundendaten verwendet. Kreditinstitute können und müssen viele dieser Methoden anwenden, um ihre eigenen Personalisierungsbemühungen zu verbessern.
Mehr dazu hier: What Financial Marketers Can Learn from Amazon About Personalization
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Portugal auf dem Weg zu Open Banking
Portugal hat einen wichtigen Schritt in Richtung Open Banking getan, nachdem Sibs, ein lokaler Zahlungsdienstleister, eine API-Plattform gestartet hat, auf der 24 Finanzinstitute zusammengeschlossen sind. Die entspricht 95 Prozent der Bankkonten.
Mehr dazu hier: Portuguese banks back Open API platform
Google Voice Banking in UK
500 NatWest-Kunden können in einem Test ihr Guthaben und ihre Transaktionen überprüfen, indem sie mit ihren Google-Lautsprechern oder Smartphones sprechen.
Mehr dazu hier: NatWest trials Google voice tech
Trading via Blockchain
Die neuseeländische Auckland Saving Bank (ASB) hat in das ebenfalls in Auckland ansässige Blockchain-Start-up TradeWindow investiert, das eine Handelsplattform auf Basis von Distributed Ledger Technologie (DLT) entwickelt.
Mehr dazu hier: ASB invests in NZ blockchain start-up TradeWindow
Und noch eine Kryptowährung
Der US-Handelsriese Walmart kündigte an, Anfang dieses Jahres einen Antrag für eine Kryptowährung einzureichen, bei der es sich um eine Stablecoin handeln soll, die von traditionellen Währungen gedeckt ist. Ziel sei die Reduktion von Interchange-Fees, die derzeit 2,3 Mrd. US $ betragen.
Mehr dazu hier: Walmart announce application for cryptocurrency
Britische Neobank bietet Privatkredite
Nach Starling und demnächst vielleicht auch Revolut und N26 bietet nun auch die britische Neobank Monzo kurzfristige Privatkredite an. Girokontoinhaber sollen zwischen £ 200 und £ 15.000 ausleihen können.
Mehr dazu hier: Monzo offers new short-term loans