Die Brexit-Gespräche sind laut EU-Ratspräsident Donald Tusk noch nicht weit genug fortgeschritten, um Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen zwischen der Union und Großbritannien zu rechtfertigen.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
Brexit-Verhandlungen gestalten sich zäh
Die Brexit-Gespräche sind laut EU-Ratspräsident Donald Tusk noch nicht weit genug fortgeschritten, um Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen zwischen der Union und Großbritannien zu rechtfertigen. Beide Seiten arbeiteten hart an dem Thema, sagte Tusk heute nach einem Treffen mit Premierministerin Theresa May in London. „Aber wenn Sie mich fragen, würde ich sagen, dass die Fortschritte dafür noch nicht ausreichen.“ Die nächste Stufe der Gespräche soll auch die Handelsbeziehungen umfassen. May äußerte sich indes zuversichtlich, dass der Brexit ein Erfolgsprojekt werde. „Wenn wir kreativ vorgehen, können wir Lösungen finden, mit denen sowohl die verbleibenden EU-Staaten als auch Großbritannien leben können“, betonte sie. Die vierte Verhandlungsrunde hatte am Montag in Brüssel begonnen. Insgesamt laufen die bis Donnerstag anberaumten Gespräche aber eher zäh. Zu Beginn der Verhandlungsrunde hatten sich beide Seiten unnachgiebig gezeigt. Gestern legte die Londoner Finanzbranche zudem Eckpunkte für ein Abkommen vor, das weit über die bisher von der Europäischen Union geschlossenen Handelsverträge hinausgehen soll.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
Japanische Banken planen Digitalwährung
Ein Konsortium japanischer Banken plant einem Medienbericht zufolge die Einführung einer neuen nationalen Kryptowährung. Wie die „Financial Times“ schreibt, sind daran unter anderem die Mizuho Financial Group und die Japan Post Bank beteiligt. Die Währung soll zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio an den Start gebracht werden. Das Projekt werde von der Finanzaufsicht und der japanischen Zentralbank unterstützt.
Dombrovskis lehnt Schuldenschnitt für Griechenland ab
Trotz einer Forderung des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat der EU-Währungskommissar Valdis Dombrovskis einem Schuldenschnitt für Griechenland erneut eine Absage erteilt. „Die Eurogruppe hat im Mai 2016 ein Paket von kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen beschlossen, mit dem wir einen Schuldenschnitt vermeiden können. Ich sehe nicht, dass sich daran etwas geändert hat“, sagte er in einem Zeitungsinterview.
Peters: Kleine und mittlere Banken brauchen dringend Entlastung
Icon Top News Der Bankenverband fordert von der künftigen Bundesregierung regulatorische Erleichterungen für kleine und mittlere Banken. „Eine starke Wirtschaft braucht starke Banken“, sagte Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes und Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Privatbank Berenberg, dem Magazin Fokus. Die Regulierung der Banken sei richtig, habe aber viel Bürokratie mit sich gebracht. „Zu viel für unsere kleineren und mittleren Institute. Hier brauchen wir dringend Entlastung“, mahnte Peters. Ferner würden Gesetze benötigt, die den digitalen Alltag vereinfachten und nicht behinderten, fügte der Verbandspräsident hinzu. Kunden könnten einen Kredit beispielsweise nicht online abschließen.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- Tarifverhandlungen der Postbank noch ergebnislos.
- Zielke bekräftigt Jahresprognose der Commerzbank.
- BNP Paribas will vor allem in Deutschland wachsen.
Was am Mittwoch wichtig wird
Am Mittwoch stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:
- In Berlin veröffentlicht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sein Konjunkturbarometer.
- Der Nachhaltigkeitsrat äußert sich vor der Presse zum Thema „Wie kann man eine nachhaltige Entwicklung im Finanzsektor forcieren?“
- Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) lädt zum Versicherungstag 2017.
- Der Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany), Bernhard Mattes, will die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung beleuchten.