Inflation und die unsichere wirtschaftliche Zukunft wirken sich auf das Konsumverhalten aus. Eine Studie zeigt, dass die Bereitschaft der Konsumenten sinkt, für nachhaltige Produkte mehr Geld auszugeben als für vergleichbare konventionelle Konsumgüter.
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für Nachhaltigkeit stark gestiegen. Viele Verbraucher wollen durch nachhaltigen Konsum einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten. Doch als Folge steigender Preise und unsicherer Zukunftsaussichten scheint diese Bereitschaft zu sinken.
Akzeptanz von Preisaufschlägen sinkt
Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Verbraucher-Befragung von Monitor Deloitte. Demnach liegt der Anteil der Konsumenten, die bereit sind, Mehrkosten für Nachhaltigkeit zu akzeptieren nur noch bei 30 Prozent gegenüber 67 Prozent vor einem Jahr. Für insgesamt 41 Prozent der Befragten ist mangelnde Kaufkraft der Hauptgrund, nicht öfter zu nachhaltigen Produkten zu greifen. Weitere 37 Prozent geben an, dass es mehr Transparenz, Information und Vertrauen bräuchte, um sie häufiger vom Kauf nachhaltiger Produkte zu überzeugen.
Kaum verändert haben sich dagegen die Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Jüngere sind nach wie vor eher bereit, Geld für Nachhaltigkeit auszugeben als Ältere: Bei den 18- bis 35-Jährigen sind es über 40 Prozent, im Vergleich zu gut 20 Prozent bei den über 55-Jährigen.
Über sämtliche Alterssegmente hinweg stürzt die Bereitschaft für einen Preisaufschlag allerdings in ähnlichem Umfang ab, am deutlichsten allerdings in der Gruppe der 46- bis 55-Jährigen: von 68 Prozent im vergangenen Jahr auf nunmehr 26 Prozent.
Weiterhin hohes Bewusstsein für Nachhaltigkeit
Die nachlassende Akzeptanz für einen Nachhaltigkeitsaufpreis sei jedoch nicht gleichzusetzen mit einem nachlassenden Bewusstsein für das Thema. 50 Prozent der Befragten geben an, dass die Nachhaltigkeit von Lebensmitteln ein wichtiger oder sehr wichtiger Faktor bei ihren Kaufentscheidungen sei. Im Vorjahr waren es mit 53 Prozent nur wenig mehr.
Nach Meinung der Studienautoren spricht daher vieles dafür, dass sich die Entwicklung genauso schnell ins Gegenteil verkehren könne, sobald die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wieder positiver sind. Der Trend zu nachhaltigem Konsum bleibe grundsätzlich bestehen und Verlässlichkeit und langfristiges Denken würden sich für Unternehmen auszahlen.
Wichtig sei, in Produkttransparenz zu investieren, um das Vertrauen der Verbraucher zu steigern. Das betreffe sowohl Informationen zur Qualität der Produkte und Inhaltsstoffe als auch Fragen zu Herkunft und Lieferketten.
Die Studie „Sustainability trend under pressure“ können Sie hier direkt herunterladen.
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