Eine Studie gibt einen Überblick über den deutschen FinTech-Markt, beleuchtet die Datenschutzerklärungen der neuen Akteure mit Blick auf die DSGVO und diskutiert die Frage nach potentiellen regulatorischen Maßnahmen.
FinTechs bieten viele Finanzdienstleistungen wie Echtzeitzahlungen, Robo Advice oder Crowdfunding an. Sie besetzen damit nicht nur Dienstleistungsnischen, sondern übernehmen zunehmend klassische Banktätigkeiten. Im Zentrum der neuen Geschäftsmodelle steht meist die Verarbeitung von – zum Teil sehr sensiblen – Kundendaten.
Eine Studie von Prof. Dr. Gregor Dorfleitner, Universität Regensburg, und Prof. Dr. Lars Hornuf, Universität Bremen, im Auftrag des Projekts ABIDA mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat die neuen digitalen Akteure und Ihre Rolle in der Finanzwirtschaft unter die Lupe genommen.
Drei Analyseziele im Bereich FinTech
Die Studie verfolgte drei Ziele:
- Die Analyse der grundsätzlichen Perspektiven von FinTechs in Deutschland,
- der Umgang mit und die Verwendung von Nutzerdaten durch FinTechs sowie
- die Untersuchung weiterführender Fragen, die mit der Datenverarbeitung durch FinTechs zusammenhängen, wie etwa die Geschäftsmodelle der FinTechs, die Kooperationen von FinTechs mit Banken sowie Regulierungsfragen.
Für die Analyse wurde erstmals eine Analyse der Datenschutzerklärungen von 375 in Deutschland aktiven FinTechs vorgenommen.
10 Thesen zur FinTech und Datenschutz
Die Ergebnisse der Analyse spiegeln sich in den folgenden zehn Thesen:
- Eine spezifische Regulierung für FinTechs erscheint nicht sinnvoll, wohl aber eine Anpassung bestehender Regelungen an die Digitalisierung der Finanzdienstleistungen.
- Big Data spielt im FinTech-Bereich zwar aktuell eine gewisse Rolle, jedoch in den meisten Fällen keine sehr große.
- Fast alle deutschen FinTechs sammeln in gewissem Umfang Daten ihrer Nutzer, was zwar in den Datenschutzerklärungen explizit erwähnt wird, aber von den Nutzern durch eine Einwilligung alternativlos akzeptiert wird.
- Die von den FinTech-Unternehmen erstellten Datenschutzerklärungen geben in der Mehrheit der Fälle nicht abschließend an, welche Daten verarbeitet und an wen diese weitergeleitet werden.
- Die Verarbeitung von personenbezogenen Daten durch Dritte sollte durch die FinTech-Unternehmen transparent und abschließend dargelegt werden.
- Durch Kooperationen zwischen Banken und FinTechs entsteht zumindest für diese beiden Parteien und in der Regel für die Kunden ein Mehrwert.
- FinTechs sind überwiegend nicht auf die Kundendaten angewiesen, die bislang durch Banken verarbeitet werden, um ein nachhaltiges Geschäftsmodell betreiben zu können, wohl aber darauf, ihren Kunden einen nachhaltigen Mehrwert zu bieten.
- Langfristig wird es nicht mehr die etablierten Finanzinstitute auf der einen Seite und die FinTechs als Gegenspieler auf der anderen Seite geben, sondern unterschiedliche Finanzdienstleistungen werden durch eine Vielzahl von Akteuren angeboten.
- FinTechs können Privatpersonen oder kleinen Unternehmen einen zusätzlichen Zugang zu Fremdkapital verschaffen.
- Noch genießen die Banken häufig ein größeres Vertrauen bei den Kunden als FinTechs. Dies hängt aber vom Alter der Kunden sowie von den jeweiligen Finanzdienstleistungen ab und wird zudem mit der Zeit weniger.
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