Hält die Niedrigzinspolitik der EZB weiter an, so könnte nach einer aktuellen Untersuchung der Deutschen Bundesbank die Zinsmarge der Kreditinstitute deutlich schrumpfen.
Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank gerät immer mehr in die Diskussion. Seit März 2016 hält die EZB die Zinsen auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Zudem müssen Banken und Sparkassen aktuell Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht bei der Notenbank Geld parken. Der Einlagensatz liegt bei minus 0,4 Prozent.
Vor kurzem hat die Deutsche Bundesbank gemeinsam mit der Berliner European School of Management and Technology eine Studie vorgelegt, welche die Auswirkungen dieser extremen Geldpolitik auf die Finanzinstitute untersucht.
Geldpolitik ist Gefahr für die Zinsmarge
Sollte die EZB ihren Kurs so beibehalten, würde das vor allem den deutschen Geldinstituten zusetzen, da diese im internationalen Vergleich stärker vom Zinsgeschäft abhängig sind. Selbst wenn die Zinsen konstant auf ihrem aktuellen Niveau blieben, würde sich demnach die Zinsmarge im Kerngeschäft der Banken in Deutschland in den nächsten vier Jahren um 16 Prozent verringern
Diese prognostizierte Margenverringerung hätte am Ende dieses Jahrzehnts zur Folge, dass nur noch 20 Prozent der deutschen Banken Kapitalkosten in Höhe von 8 Prozent erwirtschaften würden. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) war dies 2014 die durchschnittliche Eigenkapitalrendite globaler Banken.
Die Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) werden noch dieses Jahr in einem Stresstest die Auswirkungen der Niedrigzinsen auf kleinere Geldinstitute untersuchen.
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