In dem Buch „Zukunftsblind – Wie wir die Kontrolle über den Fortschritt verlieren“ analysiert Benedikt Herles, wie sich Digitalisierung und Automatisierung auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft auswirken und stellt Wege vor, wie die Politik den Herausforderungen begegnen kann.
Steuern wir im Zuge der vierten industriellen Revolution auf eine postindustrielle Wirtschaft zu, in der Wertschöpfung hauptsächlich auf der Verarbeitung digitaler Informationen beruht und Maschinen Menschen ablösen? Zumindest hat die Politik derzeit noch keine ausreichenden Antworten auf die gesellschaftlichen Auswirkungen von Digitalisierung und Automatisierung gefunden und Unternehmen suchen ganz pragmatisch nach den vorhandenen eigenen Vorteilen.
Blick hinter die Kulissen einer Zeitenwende
Technologie-Investor und Volkswirt Benedikt Herles blickt hinter die Kulissen und plädiert für grundlegende Debatten und Reformen. Nach seiner Überzeugung eröffnen Digitalisierung und Biotechnologie zwar neue Welten, doch durch den schnellen Fortschritt werde die Gesellschaft auch erschüttert.
Die Möglichkeiten von Robotik, künstlicher Intelligenz und Gentechnik entwickeln sich rasant, aber wir seien blind für die Gefahren. Diese liegen nach seiner Auffassung unter anderem
- In einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich,
- In der Gefahr einer gesellschaftlichen Spaltung durch Genmanipulation sowie
- im Verlust staatlicher Macht an Konzerne.
Kontrolle über den Fortschritt behalten
Menschen sollten sich künftig mehr über gesellschaftliche als über ökonomische Wertschöpfung definieren. Ohne politische Erneuerung drohe jedoch ein Kollaps. Staaten müssten sich daher auf globale Regeln im Umgang mit Algorithmen, Künstlicher Intelligenz und Genmanipulation verständigen und die Rendite des Fortschritts müsse gerechter verteilt werden, damit Menschen sich nicht extremen politischen Parteien zuwenden.
Herles ist alles andere als ein Fortschrittsgegner. Er betont, dass es keinen Weg zurück gibt und dass die neuen Errungenschaften in Technologie und Wissenschaft viele Probleme der Welt lösen können.
Voraussetzung sei allerdings, dass sich die Weltgemeinschaft auf verbindliche globale Spielregeln verständige. Die Politik müsse konkrete Maßnahmen ergreifen und zum Beispiel das Steuer- und das Bildungssystem reformieren oder eine Prüfstelle für KI und Software gründen.
10 Punkte Plan für en Umgang mit Fortschritt
Dazu liefert er eine Reihe konkreter Ideen und stellt einen konkreten politischen Plan mit den folgenden zehn Punkten vor:
- Ein gerechtes Steuersystem müsse alle Einkünfte eines Haushalts in gleicher Weise besteuern, egal ob Löhne, Mieteinnahmen oder Spekulationsgewinne.
- Wer sich für das Gemeinwohl einsetzt, solle mit einem bedingten Grundeinkommen Leistungen erhalten, die über den Sozialhilfesatz hinausgehen.
- Unternehmen sollten an alle Beschäftigten virtuelle Aktien ausgeben und sie so am Gewinn beteiligen.
- Der Schulunterricht müsse zeitgemäßer werden, sowohl im Hinblick auf Lernmethoden als auch auf Lerninhalte.
- Durch Gründung eines Staatsfonds, der in wachstumsstarke Technologiekonzerne auf der ganzen Welt investiert, solle der Staat am Erfolg großer Unternehmen partizipieren.
- Durch Nutzung einer Bürger-Blockchain sollten Steuerzahlungen ebenso transparent werden wie Ausgaben der öffentlichen Hand.
- Ein Zukunftsministerium müsse Visionen entwickeln und Projekte initiieren und koordinieren, die die Zeitenwende aktiv gestalten.
- Eine unabhängige Organisation müsse Software und Algorithmen der Künstlichen Intelligenz prüfen und zertifizieren.
- Eine europäische Agentur für Biotechnologie müsse die Öffentlichkeit aufklären, wissenschaftliche Entwicklungen bewerten und Spitzenforschung fördern.
- Eine UN-Technologiefolgen-Konferenz sollte sich für soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, einen ethischen Umgang mit Gentechnologie und ein digitales Wettbewerbsrecht einsetzen.
Über den Autor Benedikt Herles
Benedikt Herles, Jahrgang 1984, studierte Volks- und Betriebswirtschaftslehre und promovierte über das Entstehen ökonomischer Werte. Als Start-up-Investor erlebt er wissenschaftlich-technologische Revolutionen an vorderster Front.
Im folgenden Video erleben Sie ihn in einem Gespräch über sein Buch „Zukunftsblind“:
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