Im Zuge der digitalen Transformation wird IT-Sicherheit zu einer zentralen Herausforderung für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die Bedrohung durch Cybercrime wächst, der Handlungsdruck zu deren Abwehr auch.
Die digitale Transformation verändert unaufhaltsam die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben. Kundenwünsche, Innovationen und Schlüsseltechnologien sind die Treiber dieser Veränderung. Ein nachhaltiger Erfolg dieser Treiber benötigt angemessene regulatorische Rahmenbedingungen und Führungskräfte, die ihre Unternehmen darauf einstellen.
Mit der digitalen Transformation einher geht auch eine schwer zu antizipierende Bedrohungs- und Gefährdungslage, die durch adäquate Cyber-Security Maßnahmen adressiert werden muss. Nur so können Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Systemen und Prozessen gewährleistet werden und Innovationen sowie Schlüsseltechnologien zum nachhaltigen und sicheren Erfolg genutzt werden.
Steigende Cyber-Risiken – Nachholbedarf bei Cyber-Security
Zum neunten Mal in Folge hat das Institut für Demoskopie Allensbach für den Cyber Security Report Hunderte von Führungskräften aus großen und mittleren Unternehmen sowie Abgeordnete des Bundestags, der Landtage und des Europaparlaments zu Cyber-Risiken und IT-Sicherheit befragt und daraus Gefahren und Abwehrkonzepte für Staat und Unternehmen abgeleitet.
Die Bedeutung des Themas nimmt demnach weiter zu. Die Sicherheitsbedrohung für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik durch Cyberspace-Gefahren steige von Jahr zu Jahr. Besondere Risiken sieht die Analyse vor allem in Bezug auf Fake News, Datenbetrug, -diebstahl und -missbrauch sowie durch Bedrohungen für kritische öffentliche Infrastrukturen und für die Privatsphäre des Einzelnen durch die zunehmende Vernetzung der Haustechnik.
Zugleich herrsche aber immer noch deutlicher Nachholbedarf bei Gegenmaßnahmen. Die Studie zeigt Nachholbedarf bei der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Staat sowie bei der Entwicklung und dem Einsatz von deutschen bzw. europäischen Lösungen für digitale Schlüsseltechnologien wie 5G.
Immer mehr Cyber-Angriffe auf Unternehmen
85 Prozent aller mittleren und großen Unternehmen in Deutschland sehen sich Cyber-Angriffen ausgesetzt. 28 Prozent der Firmen berichten von täglichen Angriffen, bei weiteren 19 Prozent kommt das mindestens einmal wöchentlich vor. Besonders häufig haben große Unternehmen mit Cyber-Attacken zu tun – Firmen mit 1.000 und mehr Mitarbeitern zu 40 Prozent täglich. Die Frequenz der Angriffe hat im Vergleich zu den Vorjahren weiter zugenommen. Bei rund jedem fünften Unternehmen haben solche Angriffe bereits spürbare – in einigen Fällen sogar massive – Schäden verursacht.
Neben Angriffen auf die IT-Systeme erwachsen Unternehmen auch aus den sozialen Netzwerken diverse Bedrohungen. Bei rund einem Viertel gab es bereits Versuche, den Ruf der Firma durch gezielte Falschinformationen im Internet zu schädigen. Dennoch verfolgt nur rund die Hälfte systematisch, was in sozialen Netzwerken über ihre Organisation geäußert wird.
Mängel bei systematischer Gefahrenabwehr
In gut zwei Dritteln der mittleren und großen Unternehmen hat das Thema Cyber Security in den letzten Jahren deutlich, in einem weiteren Viertel leicht an Bedeutung gewonnen. Dennoch räumt gut ein Viertel ein, dass es bei ihnen zur Identifikation und Bewertung von Cyber-Risiken keine definierten Prozesse gibt. Bei 37 Prozent der Unternehmen wird die Führungsebene ausschließlich anlassbezogen über den Stand der Cyber-Sicherheit im eigenen Unternehmen informiert, in nur rund einem Viertel passiert das fortlaufend.
Rund die Hälfte der Führungskräfte hält die Widerstandsfähigkeit des eigenen Unternehmens im Falle eines erfolgreichen Angriffs für ausreichend. 42 Prozent sehen ihre Firma nur teilweise darauf vorbereitet, die Folgen einzudämmen und die Schäden zu minimieren.
Sicherheit muss mit zunehmender Industriedigitalisierung Schritt halten
Industrie 4.0, also die umfassende Digitalisierung und Vernetzung der industriellen Produktion, gilt als einer der zentralen Treiber für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland. 78 Prozent der befragten Wirtschaftsvertreter aus dem produzierenden Gewerbe erachten das Thema als wichtig bis sehr wichtig für ihr Unternehmen.
Die Anzahl der Führungskräfte in der Wirtschaft, die sich bereits intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben, stieg gegenüber dem Vorjahr. Jedoch berichten lediglich 28 Prozent der Befragten, die sich mit dem Thema schon intensiver beschäftigt haben, dass die Vernetzung der Produktionsabläufe über den 5G-Standard bei ihnen im Unternehmen wesentliche Veränderungen für die Cyber-Security-Strategie nach sich zieht bzw. nach sich ziehen wird.
Sicher und unabhängig durch eigene Schlüsseltechnologien
89 Prozent der Abgeordneten und fast drei Viertel der Wirtschaftslenker sind der Auffassung, dass wichtige Schlüsseltechnologien für die Vernetzung und Digitalisierung von deutschen oder europäischen Unternehmen hergestellt werden sollten. Deutschland müsse sich unabhängig von anderen Ländern machen, um ausreichende Cyber-Sicherheit zu gewährleisten.
Allerdings sehen beim Aufbau des 5G-Netzes nur sieben Prozent der Abgeordneten und sechs Prozent der Wirtschaftsentscheider derzeit ernsthafte Alternativen zu Technologien aus den USA oder China.
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